# taz.de -- News Corp übernimmt Pay-TV-Sender: Murdoch sichert sich Sky Deutschland
       
       > Der australische Medienunternehmer übernimmt die Aktienmehrheit beim
       > Bezahlkanal, der die Bundesligarechte hält. Frisches Geld ist damit
       > garantiert.
       
 (IMG) Bild: Sky zahlt pro Saison fast 468 Millionen Euro für die Live-Übertragung der Fußball-Bundesliga
       
       FRANKFURT/MAIN rtr | Der australische Medienzar Rupert Murdoch hat die
       Mehrheit an Sky Deutschland übernommen. Die zu Murdochs News Corp-Konzern
       gehörende News Adelaide zeichne für 347,4 Millionen Euro neue Sky-Aktien
       und halte künftig 54,5 Prozent an dem Pay-TV-Sender, teilte Sky Deutschland
       am Montag mit. Zugleich sicherte sich der Sender neue Kredite, um die teuer
       gekauften Bundesligarechte zu finanzieren.
       
       Sky hatte das Wettbieten um die Bundesligarechte gewonnen und musste dafür
       die Rekordsumme von 1,9 Milliarden Euro für die Zeit von 2013 bis 2017 auf
       den Tisch legen. Auf eine Saison umgerechnet ist das mit 468 Millionen Euro
       fast doppelt so viel wie bisher. Gegenüber der Deutschen Fußball Liga werde
       News Corp bis zu 50 Prozent der jährlichen Lizenzgebühr garantieren, teilte
       Sky am Montag weiter. Dafür muss Sky eine jährliche Gebühr von sechs
       Prozent an News Corp zahlen.
       
       News Adelaide hat den Angaben zufolge im Rahmen einer Privatplatzierung
       77,9 Millionen Aktien zum Preis von 4,46 Euro je Anteilsschein erworben.
       Zudem will Sky weitere neue Aktien ausgeben und damit 90,6 Millionen Euro
       erlösen. Der Bezugsrechtspreis für diese Aktien werde in Nähe des
       Marktpreises, aber nicht höher als 4,46 Euro je Titel festgelegt. Am
       Freitag war die Aktie bei 4,60 Euro aus dem Handel gegangen.
       
       Zugleich habe sich Sky neue langfristige Bankkredite über 300 Millionen
       Euro gesichert, die von News Corp garantiert werden. Dafür muss Sky den
       Banken eine jährliche Zinsmarge von 1,125 Prozent an die Konsortialbanken
       sowie weitere sechs Prozent jährlich an News Corp zahlen. Zudem verlängerte
       News Adelaide das Gesellschafterdarlehen über 106 Millionen Euro – dafür
       verlangt der Medienkonzern unverändert zwölf Prozent Zinsen pro Jahr, die
       bei Fälligkeit des Darlehens zu zahlen sind.
       
       Der verlustträchtige Pay-TV-Sender will 2013 operativ schwarze Zahlen
       schreiben und seine Abonenntenzahlen auch dank des jüngst abgeschlossenen
       Vermarktungsabkommens mit der Deutschen Telekom steigern. Ab Mitte 2013
       können Kunden des Telekom-Fernsehens Entertain erstmals Live-Spiele der
       Fußball-Bundesliga und weitere Programme von Sky wie Filmsender abonnieren.
       2012 konnte Sky die Zahl Abonnenten um 351.000 auf 3,363 Millionen
       steigern, wie Sky am Montag weiter mitteilte.
       
       14 Jan 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Murdoch
 (DIR) Bundesligarechte
 (DIR) TV-Rechte
 (DIR) Sky
 (DIR) Sky
 (DIR) Guardian
 (DIR) Sky
 (DIR) Schwerpunkt Zeitungskrise
 (DIR) Regulierung
 (DIR) Rupert Murdoch
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Wiederauferstehung des Pay-TV: Bedingungslose Liebe ist anders
       
       Vor acht Jahren war Pay-TV in Deutschland am Ende. Heute ist Marktführer
       Sky erfolgreicher als je zuvor – aber es gibt auch viel Kritik an dem
       Sender.
       
 (DIR) Skandal um heimliche Tonaufnahme: Murdoch ins Parlament vorgeladen
       
       Ein verdeckt aufgenommener Tonmittschnitt lässt die seit zwei Jahren
       brodelnde Schmiergeld-Affäre in Rupert Murdochs Medienimperium wieder
       hochkochen.
       
 (DIR) EuGH-Urteil über Fußballkurzberichte: Sky-TV muss kostenlos liefern
       
       Der Europäische Gerichtshof hat gegen den TV-Sender Sky entschieden. Der
       Sender muss für Kurzberichterstattungen Fußballbilder für ganz kleines Geld
       zur Verfügung stellen.
       
 (DIR) Zeitungskrise in Großbritannien: Der Scheinriese
       
       Die britische Zeitung „Guardian“ hat eine der meistbesuchten Webseiten der
       Welt. Trotzdem macht sie Verluste und will Mitarbeiter entlassen.
       
 (DIR) Presserat im deutsch-britischen Vergleich: Regulierte Selbstkontrolle
       
       Die britische Medienaufsicht soll mehr Macht bekommen. Richter Levesons
       Vorschlag würde bei deutschen Zeitungsmachern eher schlecht ankommen.
       
 (DIR) Abhöraffäre in Großbritannien: Wachhund für die Presse
       
       Nach der Abhöraffäre bei „News of the World“ in Großbritannien zieht eine
       Kommission Konsequenzen. Ein Aufsichtsgremium soll die Zeitungen
       regulieren.