# taz.de -- Kritik an russischer Opposition: Depardieu gegen Pussy Riot
       
       > Im russischen Fernsehen stichelt der französische Schauspieler gegen
       > Oppositionelle wie Garri Kasparow. Auch die Band Pussy Riot kommt bei ihm
       > nicht gut weg.
       
 (IMG) Bild: Als Obelix war Depardieu früher selbst Oppositioneller. Jetzt trinkt er vom Trog der Herrschenden.
       
       MOSKAU afp | Der Schauspieler [1][Gérard Depardieu] hat Russlands
       Opposition kritisiert. „Die russische Opposition hat kein Programm,
       nichts“, sagte er in einem Interview im russischen Fernsehen vom Sonntag.
       Zwar gebe es dort „intelligente Leute“ wie den ehemaligen Schachweltmeister
       Garri Kasparow - „aber nur wenn es um Schach geht“. Die Politik sei dagegen
       viel komplizierter, so Depardieu bei dem in Aserbaidschan geführten
       Interview, wo er sich zu Filmarbeiten aufhält, nach Angaben der Agentur RIA
       Nowosti.
       
       Depardieu hatte der sozialistischen Regierung in Frankreich wegen einer
       neuen Reichensteuer damit gedroht, die französische Staatsbürgerschaft
       abzugeben. Anfang Januar holte er sich in Russland persönlich seinen neuen
       russischen Pass ab, nachdem ihn Staatschef Wladimir Putin per Dekret zum
       Bürger seines Landes erklärt hatte. Beide bezeichnen sich gegenseitig als
       Freunde.
       
       In einem Teil der Sendung, die offenbar mit versteckter Kamera aufgenommen
       wurde, äußerte sich Depardieu auch zur Verurteilung von Mitgliedern der
       Punk-Band Pussy Riot wegen eines Putin-kritischen Protests in einer
       Moskauer Kathedrale. Die Franzosen kritisierten gern wie im Fall der Frauen
       von Pussy Riot, sagte der Schauspieler. „Stellen Sie sich vor, dass diese
       Mädchen zum Beispiel in eine Moschee gegangen wären. Sie wären da nicht
       mehr lebend rausgekommen. Selbst in der katholischen Welt wäre das
       schrecklich geworden. Aber wenn ich das in Frankreich sage, dann hält man
       mich für einen Idioten.“
       
       Die Band-Mitglieder Maria Alechina, Nadeschda Tolokonnikowa und Jekaterina
       Samuzewitsch waren im August wegen der Protestaktion zu jeweils zwei Jahren
       Lagerhaft verurteilt worden. Samuzewitschs Strafe wurde Anfang Oktober in
       einem Berufungsverfahren in eine Bewährungsstrafe umgewandelt, sie kam
       daraufhin frei. Die Haftstrafe der beiden anderen Frauen wurde dagegen
       aufrecht erhalten.
       
       14 Jan 2013
       
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