# taz.de -- Myspace-Relaunch Nr. 3: Von links nach rechts
       
       > Myspace war schon mal tot, ist jetzt aber wieder auferstanden. Ein neues
       > Design und ein Popstar sollen das abgestürzte soziale Netzwerk retten.
       
 (IMG) Bild: Manchmal macht Justin Timberlake auch Cross-Promotion – wenn er Geld verdienen will.
       
       BERLIN taz | Endlich! Der Moment, auf den viele gewartet haben, ist da.
       Justin Timberlake veröffentlicht seine neue Single. Ach nein, falsch.
       Justin Timberlake promoted sein soziales Netzwerk Myspace. Ach nein,
       [1][//new.myspace.com/:Justin Timberlake macht Werbung für das neue
       Myspace] und seine aktuelle Single. Die Betaphase des neuen Myspace ist
       seit Dienstag offiziell abgeschlossen und wieder für jeden User frei
       zugänglich. Aber ob das abgehalfterte soziale Netzwerk nur durch ein neues
       Design gerettet wird, ist fragwürdig.
       
       Myspace gehörte bis 2011 Rupert Murdoch und seinem Medienkonglomerat News
       Corporation. [2][2011 verscherbelte er es für 35 Millionen Dollar an
       Specific Media] (Timberlake ist einer der Anteilseigner), Murdoch hatte es
       2005 noch für 580 Millionen Dollar gekauft.
       
       Das neue Myspace-Design besteht jetzt unter anderem aus „connection“,
       „discover section“, „mix section“, einer Radiofunktion und Videos. Man kann
       sich mit Künstlern oder anderen Usern beispielsweise „connecten“. Ähnlich
       wie bei einer Facebook Freundschafts-Anfrage bekommt man dann eine
       Benachrichtigung darüber. Wer das nicht will, drückt einfach „disconnect“.
       Eine Funktion, die wie alle anderen neuen Optionen bei Myspace keinen vom
       Hocker haut. Einzig die Navigation, von links nach rechts, hebt sich von
       Facebook und Co. ab.
       
       ## Zurück zur Musik
       
       Die Musik und die Künstler stehen jetzt wieder im Mittelpunkt. Chris
       Vanderhook, einer der weniger prominenten Investoren, [3][sagte dem Magazin
       Forbes], dass Myspace die einzige Seite der Welt sei, auf der ein Fan alles
       über einen Künstler erfahren könne. News über Musiker, Schauspieler und
       andere Künstler und ihre Projekte können mit Hilfe der „Discover“ Funktion
       gefunden werden. Daneben wirbt Myspace mit den Tools „Connect“ und „Share“.
       
       Bei den ersten Versuchen schien das neue Myspace noch ein paar
       Schwierigkeiten zu haben, da die Musik leider teilweise nicht abgespielt
       werden konnte oder ewig laden musste. Auch die Video-Funktion will (noch)
       nicht richtig gehen. Was schade ist, weil es den Betreibern genau darum
       geht.
       
       Um der Konkurrenz unter den sozialen Netzwerken zu entgehen führt Myspace
       hier seine Strategie einfach weiter. Es bietet die Anmeldung, zusätzlich
       zur eigenen, weiterhin mit den Login-Daten der Facebook und Twitter
       Accounts an. So versucht Myspace gar nicht erst mit anderen Netzwerken zu
       konkurrieren, sondern möchte sich als musikalische Ergänzung zu den anderen
       sehen.
       
       Das Design ist stylish und einfach zu bedienen, aber das Aufregendste ist
       wohl wirklich die bereits erwähnte Navigation von links nach rechts. Ob es
       eine ernstzunehmende Alternative für spotify oder anderen Musik-Plattformen
       wird, ist und bleibt fragwürdig.
       
       17 Jan 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://https
 (DIR) [2] /!73554/
 (DIR) [3] http://www.forbes.com/sites/jeffbercovici/2012/07/20/myspace-gets-a-makeover-with-help-from-justin-timberlake/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Alissa Frommeyer
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Justin Timberlake
 (DIR) Soziale Netzwerke
 (DIR) Schwerpunkt Meta
 (DIR) Twitter / X
 (DIR) Rupert Murdoch
 (DIR) Pop
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Timberlakes neues Album: Der Allround-Entertainer
       
       Justin Timberlake surft mit seinem Album „The 20/20 Experience“ über
       kanonisierte Oberflächen. Dahinter steckt die Angst vor dem
       Kontrollverlust.
       
 (DIR) Myspace Relaunch Nr. 2: Das ist doch Sozialismus
       
       Das neue Myspace ist langweilig und zusammengeklaut. Justin Timberlake kann
       Tom nicht ersetzten. Eine Ode an den alten Glitzerraum.
       
 (DIR) Eine Million Nutzer dazugewonnen: Myspace lebt ein bisschen weiter
       
       Myspace erfindet sich derzeit selbst neu und will eine Million Nutzer
       dazugewonnen haben. Doch unklar bleibt, was die Zahl bedeutet – und ob das
       Wachstum anhalten wird.
       
 (DIR) Verkauf für 35 Millionen Dollar: Millionengrab MySpace
       
       Einst das bedeutendste Online-Netzwerk der Welt, wird Myspace nun für einen
       Spottpreis verkauft. Die neuen Besitzer, unter ihnen Popstar Justin
       Timberlake, entlassen jeden zweiten Mitarbeiter.