# taz.de -- Brände in Australien: Absaufende Städte, brennende Büsche
       
       > Im Osten bedrohen Fluten erneut Städte wie Brisbane. Und im Süden halten
       > die Buschbrände weiter an. All das erinnert an die Situation vor zwei
       > Jahren.
       
 (IMG) Bild: Queensland unter Wasser.
       
       SYDNEY taz |In australischen Queensland scheint sich Geschichte zu
       wiederholen: Menschen versuchen sich aus Fluten zu retten, Autos werden
       weggespült und Bäume verlieren im aufgeweichten Boden den Halt.
       
       All dies erinnert an die Situation vor zwei Jahren. Damals kam es im selben
       Gebiet zur schwersten Überschwemmung seit Jahrzehnten. 35 Menschen starben,
       tausende Häuser wurden zerstört, 200 000 Menschen waren betroffen.
       
       Seit dem Wochenende stehen wieder weite Teile Queenslands unter Wasser. Der
       Tropensturm Oswald hatte zuvor zu Rekordniederschlägen geführt. Städte wie
       Ipswich, die 2011 überflutet worden waren, drohen erneut unterzugehen. Auch
       die Landeshauptstadt Brisbane ist wieder in Gefahr.
       
       2011 waren weite Teile der Stadt überflutet worden, nachdem der
       Brisbane-Fluss über die Ufer trat. Auch jetzt seien mehrere tausend Gebäude
       und Geschäfte bedroht, sagte Queenslands Premier Campbell Newman. Der Fluss
       soll Dienstagmittag den Höchststand erreichen. Bewohner tief liegender
       Stadtteile wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.
       
       ## Rettung mit Hubschraubern
       
       385 Kilometer weiter nördlich bei der Stadt Bundaberg wurden am Montag
       tausende Bewohner evakuiert. Die Armee rettete mit Hubschraubern Menschen
       von Hausdächern. Mindestens drei Personen sind bereits ertrunken.
       
       2011 stoppte die Flut Queenslands Landwirtschaft und Bergbau. Die Schäden
       gingen in die Milliarden. Die Überschwemmung von Kohleminen führte zu einem
       weltweiten Anstieg des Kohlepreises. Australien ist der weltgrößte
       Kohleexporteur.
       
       Derweil brennt es in den Staaten Victoria und New South Wales weiter. Vor
       zwei Wochen hatten Waldbrände dutzende Häuser zerstört. Für die nächsten
       Wochen wird eine neue Hitzewelle erwartet. Eine Kombination aus großer
       Hitze, starken Winden und trockener Vegetation hatte Anfang Januar
       Waldbrände außer Kontrolle geraten lassen.
       
       Experten warnen seit Jahren, dass die Folgen des Klimawandels zu extremen
       Fluten und Bränden führen können. Versicherungsunternehmen beobachten die
       Entwicklung mit Sorge. Einigen Analysten zufolge könnte es in einigen
       Jahren unmöglich sein, Immobilien in von Flut oder Feuer gefährdeten
       Gebieten zu versichern.
       
       28 Jan 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Urs Wälterlin
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Australien
 (DIR) Brand
 (DIR) Überschwemmung
 (DIR) Alpen
 (DIR) Australien
 (DIR) Hitze
 (DIR) Tabak
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Tourismus im Winter vor Problemen: Ski und Rodel nur ganz oben
       
       Der Klimawandel bedroht die Wintersportgebiete der bayrischen Alpen. Nur
       fünf Prozent könnten schneesicher sein – trotz künstlichem Schnee.
       
 (DIR) Buschbrände in Australien: Der „schlimmste Feuertag“
       
       Im Bundessaat New South Wales kämpft die Feuerwehr jetzt schon gegen 140
       Buschbrände. Es könnten noch mehr werden, denn die Hitze soll weiter
       zunehmen.
       
 (DIR) Extremhitze in Australien: Down Under schwitzt und brennt
       
       Mehrere Menschen werden nach Waldbränden in Tasmanien vermisst. Im Süden
       des Landes ist es teilweise über 48 Grad heiß.
       
 (DIR) Anti-Tabakgesetze in Australien: Verfaulende Füße schrecken ab
       
       Unappetitliche Zigarettenschachteln dämpfen die Lust aufs Rauchen. Das
       zeigt die Einführung der härtesten Anti-Tabakgesetze der Welt in
       Australien.
       
 (DIR) Niederlage für australische Tabakindustrie: Krebstumor statt Dromedar
       
       In Australien dürfen Zigarettenschachteln nur noch in hässlichem Olivgrau
       und ohne Markenlogos produziert werden. Das höchste Gericht hat diese
       Regierungsanweisung bestätigt.