# taz.de -- Extremhitze in Australien: Down Under schwitzt und brennt
       
       > Mehrere Menschen werden nach Waldbränden in Tasmanien vermisst. Im Süden
       > des Landes ist es teilweise über 48 Grad heiß.
       
 (IMG) Bild: Die Waldbrände in Tasmanien haben heftige Spuren hinterlassen.
       
       SYDNEY taz | Nach den verheerendsten Waldbränden seit Jahrzehnten suchten
       Rettungskräfte in Tasmanien am Sonntagabend noch nach mehreren Vermissten.
       Laut Polizeichef Scott Tilyard sind in den von den Feuersbrünsten
       betroffenen Ortschaften Dunalley und Boomer Bay mehrere Dutzend Bewohner
       verschollen.
       
       Viele könnten sich in Sicherheit gebracht haben, für andere hätten die
       Behörden größte Sorge. Das Haus einer 70-jährigen Frau sei komplett
       abgebrannt. Von der Besitzerin und ihren Hunden fehlte jede Spur.
       Eigentlich herrscht in weiten Teilen Tasmaniens, eine große Insel im Süden
       Australiens, ein frisches und feuchtes Seeklima – aber in diesem Sommer
       grassiert eine extreme Hitzewelle.
       
       Am Samstag mussten die Behörden Hunderte von Touristen und Einwohnern über
       das Meer in Sicherheit bringen, nachdem Landwege unpassierbar geworden
       waren. An mehreren Stellen habe der Wald bis zur Wasserlinie gebrannt,
       meinte ein Anwohner gegenüber den Medien. „Der Himmel war scharlachrot.“
       Einige Bewohner hätten sich nur retten können, indem sie ins Meer sprangen
       und um ihr Leben schwammen. Die bekannte Touristenattraktion Port Arthur
       ist nur über eine einzige Straße erreichbar, auf deren beiden Seiten
       zeitweise das Feuer getobt hatte.
       
       Am Abend brannte es an verschiedenen Orten der tasmanischen Ostküste
       weiter. Behörden hatten am Wochenende eine Wiederholung des Feuerinfernos
       befürchtet, das am 7. Februar 2009 im Bundesstaat Victoria 173
       Menschenleben gekostet hatte. Damals führte eine Kombination von hohen
       Temperaturen und starken Winden zu 400 Bränden.
       
       Auch jetzt verstärkt ein extremes Klima die Intensität der Waldbrände.
       Weite Teile im Süden des Kontinents und Tasmaniens leiden unter einer
       Hitzewelle mit rekordhohen Temperaturen.
       
       ## 48,2 Grad im Südwesten
       
       In der tasmanischen Hauptstadt Hobart wurden am Freitag 41,8 Grad gemessen,
       die höchste Temperatur seit 130 Jahren. Auch in Teilen der Bundesstaaten
       New South Wales und Victoria kletterte das Thermometer auf über 41 Grad. In
       Adelaide war es zeitweise 44 Grad heiß. Mit 48,2 Grad den Rekord meldete
       Eucla, ein kleiner Ort im Südwesten Australiens.
       
       Millionen von Menschen versuchten am Wochenende, der sengenden Hitze
       auszuweichen. Strände und Schwimmbäder waren überfüllt. Einkaufszentren mit
       Klimaanlagen dienten als Auffanglager für Hitzeflüchtlinge.
       
       Im Bundesstaat Victoria starb eine 31-jährige Deutsche während einer
       Wanderung bei Temperaturen um 40 Grad an einem Herzstillstand. Prognosen
       zufolge soll die Hitzewelle in den nächsten Tagen anhalten. Für Dienstag
       wird in Sydney mit Tagestemperaturen von 42 Grad gerechnet.
       
       6 Jan 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Urs Wälterlin
       
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