# taz.de -- Umstrittene Hinrichtung in den USA: Keine Gnade für Behinderten
       
       > Die Hinrichtung von Behinderten ist in den USA verboten. Dennoch soll am
       > Dienstag der geistig behinderte Warren Hill in Georgia durch die
       > Giftspritze getötet werden.
       
 (IMG) Bild: Warren Hill soll durch die Giftspritze sterben
       
       WASHINGTON afp | Nach mehrfacher Verschiebung soll der geistig behinderte
       US-Gefängnisinsasse Warren Hill am Dienstag im Bundesstaat Georgia
       hingerichtet werden. „Es gibt keine Debatte unter den Experten darüber,
       dass Hill geistig behindert ist“, schrieb der Anwalt des 52-jährigen
       Afroamerikaners, Brian Kammer, in einem Appell an das Gericht. Die
       Hinrichtung wäre ein „fundamentaler Justizirrtum“, argumentierte Kammer,
       der mildernde Umstände für seinen Mandanten forderte.
       
       Die Hinrichtung des 52-Jährigen wurde bereits mehrfach verschoben.
       Hintergrund ist die Frage der Art der Hinrichtung, da Hill der erste
       Verurteilte sein soll, der in Georgia allein mit dem tödlichen Gift
       Pentobarbital anstatt wie bisher mit einer Mischung aus drei Giftstoffen
       getötet werden soll.
       
       Der Afroamerikaner sitzt seit 21 Jahren im Todestrakt. Er war 1991 wegen
       der Ermordung eines Mithäftlings zum Tode verurteilt worden. Ursprünglich
       war er wegen der Tötung seiner Freundin ins Gefängnis gekommen. Ein
       Gnadengesuch wurde bereits abgelehnt.
       
       Der Oberste Gerichtshof der USA hatte 2002 entschieden, dass geistig
       Behinderte nicht zum Tode verurteilt werden dürfen. Allerdings überließ das
       Gericht die Definition von geistiger Behinderung den Bundesstaaten. Die
       geplante Hinrichtung Hills stieß unter anderem bei Menschenrechtsaktivisten
       auf scharfe Kritik. Auch die Vereinten Nationen forderten den Bundesstaat
       Georgia auf, das Todesurteil nicht zu vollstrecken.
       
       18 Feb 2013
       
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