# taz.de -- Überfall in Brüssel: Ein filmreifer Diamantenraub
       
       > Auf dem Brüsseler Flughafen erbeuten Gangster Edelsteine im Wert von 37
       > Millionen Euro. Die Tat war perfekt geplant und professionell ausgeführt
       > .
       
 (IMG) Bild: Ein Prachtexemplar von Rohdiamant, für das Räuber einiges riskieren würden.
       
       BRÜSSEL taz | „Das waren gut vorbereitete Profis“: Mit diesen fast schon
       ehrfürchtigen Worten kommentierte die Brüsseler Staatsanwaltschaft am
       Dienstag einen der spektakulärsten Raubüberfälle der letzten Jahre.
       
       Am Montagabend, 19.47 Uhr, hatten acht schwer bewaffnete Männer auf dem
       Brüsseler Flughafen ein Flugzeug der Schweizer Airline Helvetic Airways
       überfallen und Diamanten im Wert von rund 37 Millionen Euro erbeutet.
       
       Die Tat war offenbar minutiös geplant. Die Räuber fuhren nämlich in als
       Polizeifahrzeuge getarnten schwarzen Limousinen vor – und nutzten dabei
       eine Sicherheitslücke zwischen zwei Baustellen am Rollfeld aus. Sie kamen
       genau in dem Moment, als Mitarbeiter der Wachgesellschaft Brink’s 120
       Päckchen mit den Diamanten und Gold in das Flugzeug luden. Mit
       vorgehaltenen Waffen, aber ohne Gewalt bemächtigten sie sich der wertvollen
       Ware. Nach fünf Minuten war der filmreife Spuk vorbei, die Flugpassagiere
       bemerkten nichts. Die Täter flüchteten in ihren Wagen; ein Fahrzeug wurde
       später in Brand gesteckt und in einem Vorort von Brüssel zurückgelassen.
       
       Alarm wurde offenbar erst nach dem Überfall ausgelöst. Danach war die
       Verwirrung groß. Die belgischen Behörden konnten nicht einmal sagen, wie
       hoch der Schaden war – zunächst war sogar von 350 Millionen Euro die Rede.
       Ein wenig Licht ins Dunkel brachten dann Juwelenhändler aus Antwerpen. Das
       Antwerp World Diamond Centre bezifferte den Wert der Edelsteine auf 37
       Millionen Euro. „Es handelt sich im Wesentlichen um Rohdiamanten“, sagte
       eine Sprecherin. Da diese leicht weiterverarbeitet werden könnten, bestehe
       kaum Hoffnung, die Beute wiederzufinden.
       
       Ähnliche Transporte fänden täglich statt, so die Sprecherin. Doch nun mache
       man sich Sorgen um die Sicherheit. Am Flughafen machte man gestern schon
       wieder business as usual. Der Flugverkehr sei durch den Überfall nicht
       gestört worden, die Passagiere – darunter viele EU-Beamte und Diplomaten –
       müssten sich keine Sorgen machen.
       
       19 Feb 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Eric Bonse
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Kriminalität
 (DIR) Brüssel
       
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