# taz.de -- „Frankfurter Rundschau“: Türkischer Investor aus dem Rennen
       
       > Das Angebot des türkischen Investors für die „Frankfurter Rundschau“
       > wurde abgelehnt. Nur bleibt als Interessent nur noch die „FAZ“.
       
 (IMG) Bild: Noch ist die „FR“ nicht Geschichte.
       
       Der Gläubigerausschuss der insolventen Frankfurter Rundschau (FR) hat das
       Kaufangebot des türkischen Medienunternehmers Burak Akbay abgelehnt. Dies
       teilte der Insolvenzverwalter Frank Schmitt den FR-Mitarbeitern am Freitag
       mit.
       
       Das Angebot Akbays sei zwar im Vergleich zu seiner Absichtserklärung von
       Ende Januar leicht verbessert, „aber immer noch weit von dem entfernt, was
       die Gläubiger sehen wollten. Deshalb haben sie sein Angebot für nicht
       konkurrenzfähig befunden“, sagte Ingo Schorlemmer, der Sprecher des
       Insolvenzverwalters.
       
       Ali Gülen, Sprecher von Burak Akbay und dessen Medienunternehmen Estetik
       Yayincilik, reagierte auf diese Nachricht kämpferisch: „Wir wollen
       weiterhin die Rundschau kaufen und werden unser Angebot, besonders die
       Zahlungsmodalitäten, nochmals bis Montag verbessern.“
       
       Dennoch dürfte Akbay keine Chance mehr haben. „Die Gläubiger werden sich
       nicht mehr mit einem neuen Angebot von ihm beschäftigen“, sagte Schorlemmer
       zur taz. Dafür reiche die Zeit nicht aus. Denn das Erscheinen der FR ist
       nur bis zum 28. Februar gesichert, „bis dahin muss definitiv eine
       Entscheidung fallen“.
       
       Es gibt also aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch zwei Szenarien für die
       Rundschau: Entweder übernimmt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), von
       der ein konkretes Angebot vorliegt, ihre angeschlagene Konkurrentin – oder
       die FR wird eingestellt. „Diese Entscheidung hängt nun maßgeblich vom
       Bundeskartellamt ab“, sagte Schorlemmer. Das prüft derzeit eine Übernahme
       der FR durch die FAZ, deren Chancen sich nun erhöht haben dürften.
       
       ## Zeitungsmonopol in Frankfurt
       
       Da in Frankfurt in diesem Fall eine Art Zeitungsmonopol entstehen würde –
       neben der FAZ und der Frankfurter Neuen Presse würde dann auch die FR zur
       Fazit-Stiftung gehören –, könnte das Kartellamt dies voraussichtlich nur
       als sogenannte Sanierungsfusion durchwinken. Sie hängt hauptsächlich davon
       ab, dass es keinen alternativen und ernst zu nehmenden Mitbewerber gibt,
       was nun der Fall sein dürfte.
       
       Die meisten der rund 450 FR-Mitarbeiter sind hingegen „sehr frustriert“.
       Käme es nämlich zu einer Übernahme durch die FAZ, würden fast alle von
       ihnen ihren Job verlieren. Nur 28 Redakteure sollen bleiben, die hauseigene
       Druckerei mit rund 250 Beschäftigen soll dichtgemacht werden. Unklar ist
       der Verbleib der rund 50 Mitarbeiter, die über Leiharbeitsfirmen für die FR
       arbeiten. Gut 350 FR-Mitarbeiter haben bereits ein Angebot zum Wechsel in
       eine Transfergesellschaft bekommen.
       
       22 Feb 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Timo Reuter
       
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