# taz.de -- Kommentar Managergehälter: Die Nebelkerzenwerfer
       
       > Wer die hohen Managergehälter bekämpfen will, muss sie gesetzlich
       > begrenzen: etwa aufs Zwanzigfache eines Durchschnittslohns im selben
       > Unternehmen.
       
 (IMG) Bild: Kann mit Managern lächeln, aber auch über sie herziehen: Merkel mit Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain.
       
       Wer verstehen will, wie die Volksparteien in Deutschland Politik machen,
       ohne den Willen der Bevölkerung umzusetzen, muss sich nur die Debatte um
       die maßlos überzogenen Managergehälter anschauen. Um so zu tun, als ob sie
       etwas tue, will die CDU gemeinsam mit der FDP bis zum Sommer das
       Aktienrecht dahingehend ändern, dass künftig nicht der Aufsichtsrat,
       sondern die Aktionäre über die Bezahlung entscheiden sollen.
       
       Und die SPD verlangt, für die Firmen die steuerliche Abzugsfähigkeit
       exorbitanter Gehälter zu begrenzen. So soll Volkes Wille umgesetzt werden.
       Schließlich halten laut Umfragen 70 Prozent der Bevölkerung die
       Managergehälter für „viel zu hoch“. Leider sind diese Vorschläge
       Nebelkerzen.
       
       Denn weder die eine noch die andere Maßnahme wird die Managergehälter, die
       mitunter das 200-Fache eines Durchschnittsverdiensts betragen, ausreichend
       begrenzen. Auch die Aktionäre, also zumeist die Vertreter von Großanlegern,
       können den Führungskräften ihres Unternehmens hohe Verdienste zubilligen.
       
       Und die Verschlechterung der steuerlichen Abzugsfähigkeit bedeutet nur,
       dass ein hohes Gehalt für ein Unternehmen teurer als bisher würde.
       Vergleichsweise teuer ist ein 6-Millionen-Jahresgehalt jetzt schon, und
       dennoch wird es bezahlt. Warum sollte die Bereitschaft für überhöhte
       Gehälter nur deshalb sinken, weil der Staat mehr Steuern verlangt?
       
       Wer die hohen Managergehälter bekämpfen will, muss sie gesetzlich
       begrenzen: etwa auf das Zwanzigfache eines durchschnittlichen Lohns im
       selben Unternehmen. Aber würden dann nicht Deutschlands Manager fluchtartig
       das Land verlassen? Wohl kaum – so groß ist die internationale Nachfrage
       nach deutschen Managern nicht. Schon heute könnten sie, etwa in den USA,
       noch mehr verdienen als hier – aber kaum jemand schafft den Sprung über den
       großen Teich.
       
       15 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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