# taz.de -- Abgeordnetenhauses in Italien: Neue Präsidentin
       
       > Die linke Laura Boldrini ist zur Präsidentin des italienischen
       > Abgeordnetenhauses gewählt worden – sie bekam 327 Stimmen und damit 17
       > mehr als benötigt.
       
 (IMG) Bild: Laura Boldrini, neue Präsidentin des Abgeordnetenhauses.
       
       ROM afp/taz | Die linksgerichtete Politikerin Laura Boldrini ist am Samstag
       zur Präsidentin des italienischen Abgeordnetenhauses gewählt worden. Die
       Politikerin der kleinen Partei Linke Ökologie Freiheit, die zum Bündnis des
       Sozialdemokraten Pier Luigi Bersani gehört, bekam 327 Stimmen und damit 17
       mehr als benötigt.
       
       Für ihre Ansprache bekam die 51-Jährige Standing Ovations – nur die
       Politiker von Berlusconis Partei Pdl reagierten laut italienischen
       Medienberichten verhaltend. Die 51-jährige Boldrini war früher Sprecherin
       des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Italien und arbeitete für mehrere
       weitere Vertretungen der Vereinten Nationen.
       
       Sie dankte Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano und versprach die
       Belange der jungen Menschen ernst zu nehmen. „Gemeinsam schaffen wir es,
       dieser außerordentlich Verpflichtung entgegenzukommen“, sagte Boldrini an
       die jungen, neu-gewählten Parlamentarier gerichtet.
       
       Das italienische Parlament war am Freitag zu seiner konstituierenden
       Sitzung nach der Wahl Ende Februar zusammengetreten. Im Abgeordnetenhaus
       hat Bersanis Bündnis die absolute Mehrheit. Im Senat konnte hingegen keines
       der großen Bündnisse die nötige absolute Mehrheit erlangen, daher steckt
       das Land derzeit in einer Pattsituation. Der Vorsitz im Senat konnte bisher
       noch nicht besetzt werden.
       
       Erst wenn in beiden Kammern Parlamentspräsidenten stehen, können offizielle
       Verhandlungen zur Regierungsbildung beginnen. Aufgrund der
       Mehrheitsverhältnisse dürfte sich diese äußerst schwierig gestalten.
       Jüngsten Umfragen zufolge befürworten aber rund zwei Drittel der Italiener
       die Bildung einer Regierung statt Neuwahlen.
       
       16 Mar 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Italien
 (DIR) Wahlen
 (DIR) Abgeordnetenhaus
 (DIR) Parlament
 (DIR) Grillo
 (DIR) Silvio Berlusconi
 (DIR) Papst
 (DIR) Italien
 (DIR) Silvio Berlusconi
 (DIR) Grillo
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Auftrag von Staatschef Neapolitano: Bersani soll Italiens Regierung bilden
       
       Bersani soll eine tragfähige Mehrheit im italienischen Parlament sondieren.
       Gelingt das, kann er sich als Premier mit seinen Ministern die
       Vertrauensfrage stellen.
       
 (DIR) Sexismus in Deutschland und Italien: Brüderle d’Italia
       
       Sind Brüderle und Berlusconi Brüder im Geiste? Was die aktuelle
       Sexismus-Debatte über das deutsch-italienische Verhältnis erzählt.
       
 (DIR) Irre Papst-Wahl: Schönstes Wahllokal der Welt
       
       „Extra omnes!“, „alle raus!“ – mit diesen Worten beginnt am Dienstag eine
       der seltsamsten Wahlveranstaltungen: die Suche nach einem neuen Papst.
       
 (DIR) Kommentar Berlusconi: Kein Knast, keine Koalition
       
       Auch das aktuelle Abhör-Urteil wird Berlusconi nicht ins Gefängnis bringen.
       Politisch ist er aber isolierter denn je – und weitere Prozesse stehen an.
       
 (DIR) Abhör-Prozess in Italien: Berlusconi mal wieder verurteilt
       
       Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist zu einer
       einjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das entschied ein Mailänder
       Gericht. Abfinden wird er sich damit nicht.
       
 (DIR) Debatte Italien: Wahre Clowns
       
       Nun jammern sie wieder, die europäischen Eliten. Dabei haben Grillo und
       Berlusconi nur bewiesen, dass in der Mitte nichts mehr zu holen ist.