# taz.de -- Opposition in Syrien: BND warnt vor weiterer Zersplitterung
       
       > Der syrischen Opposition fehlt eine übergreifende Strategie. Die
       > Bundesnachrichtendienst befürchtet dadurch die Zersplitterung
       > Verhältnisse wie im Irak.
       
 (IMG) Bild: Syrische Rebellen nach erfolgreichen Kämpfen in der Provinz Aleppo
       
       BERLIN dpa | Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat vor einer weiteren
       Zersplitterung der Opposition in Syrien gewarnt. Bei der Opposition in dem
       Land gebe es „keine Einigung, keine übergreifende Strategie, sondern sehr
       viel Heterogenität“, sagte der Präsident des deutschen
       Auslandsnachrichtendienstes dem Deutschlandfunk (DLF). „Und wenn sich die
       Rahmenbedingungen nicht ändern, dann kann man befürchten, dass so eine Art
       „Irakisierung“ kommt.“ Es drohe eine Zersplitterung in verschiedene
       Gruppierungen. „Und das wäre sicherlich keine gute Entwicklung für Syrien.“
       
       Nach Vorstößen aus Großbritannien und Frankreich wird auch in Deutschland
       über Waffenlieferungen aus der EU an die Rebellen in Syrien diskutiert.
       Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt von einer Reihe von Vorbehalten
       gegen solche Lieferungen gesprochen.
       
       Schindler sagte, sein Dienst gehe davon aus, dass der bewaffnete Widerstand
       in Syrien etwa 100.000 Kämpfer umfasse. Darunter sei eine Anzahl
       dschihadistischer und terroristischer Gruppierungen, allen voran die
       Al-Nusra-Front. „Wir gehen davon aus, dass es schon einige Tausend dieser
       dschihadistischer Kämpfer gibt.“
       
       Die von den USA als terroristisch eingestufte Al-Nusra-Front habe Zulauf
       nicht nur in Syrien selbst, sondern auch aus der Region und der ganzen
       Welt. Inzwischen habe sie mehrere Tausend Kämpfer. „Wir haben hier eine
       schlagkräftige Organisation mit klarer terroristischer Ausrichtung, und
       dass die in einem Post-Assad-Regime eine Rolle spielt, das darf man
       annehmen“, sagte der BND-Präsident.
       
       Mit Blick auf das syrische Chemiewaffenarsenal sagte Schindler: „Wir sehen
       im Moment keine Anzeichen dafür, dass das Regime gewillt ist, die
       Chemiewaffen einzusetzen.“ Es müsse aber die Frage gestellt werden, was
       geschehe, wenn das Regime von Präsident Baschar al-Assad zusammenbreche.
       
       17 Mar 2013
       
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