# taz.de -- Ermittlung gegen NRW-Salafisten: Bundesanwaltschaft schaltet sich ein
       
       > Die Ermittlungen zum mutmaßlichen Mordkomplott auf den Pro NRW-Chef
       > laufen ab sofort bei der Bundesanwaltschaft – wie der versuchte
       > Bombenanschlag in Bonn auch.
       
 (IMG) Bild: Das Bürogebäude mit der Kanzlei des Pro NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht in Leverkusen.
       
       KARLSRUHE dpa | Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen die vier in
       Nordrhein-Westfalen festgenommenen Salafisten wegen des Verdachts, eine
       terroristische Vereinigung gebildet zu haben. Am Montag zog sie die
       Ermittlungen gegen die Männer an sich, die ein Attentat auf den Chef der
       rechtsextremen Partei Pro NRW geplant haben sollen.
       
       Die weiteren Hauptvorwürfe lauteten Vorbereitung einer schweren
       staatsgefährdenden Gewalttat und Verabredung zum Mord, teilte ein Sprecher
       in Karlsruhe mit. Die Bundesanwälte gehen davon aus, dass sich die Männer
       „zu einer konspirativen Gruppierung zusammengeschlossen haben, um aus einer
       militant-islamistischen Einstellung heraus Sprengstoff- und
       Schusswaffenanschläge auf Mitglieder der Partei Pro NRW zu verüben“.
       
       Die vier Männer – zwei türkischstämmige Deutsche, ein Albaner und ein
       Deutscher – waren in der vergangenen Woche festgenommen worden und sitzen
       seitdem in Untersuchungshaft. Zwei von ihnen sollen in der Nacht zum 13.
       März die Umgebung der Wohnung des Pro NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht in
       Leverkusen ausgespäht haben.
       
       In einer Wohnung in Bonn entdeckten Ermittler 600 Gramm der sprengfähigen
       Substanz Ammoniumnitrat und eine Schusswaffe mit Munition. Außerdem
       bewahrten die Salafisten dort eine Liste mit markierten Namen von Bewerbern
       für die Landesliste der rechtsextremen Partei Pro NRW auf. Die Polizei
       beobachtete die Männer schon länger.
       
       Derzeit prüfen die Ermittler eine Verbindung des Falls zu dem versuchten
       Bombenanschlag im Bonner Hauptbahnhof. Beide Fälle liegen nun in der Hand
       der Bundesanwaltschaft. Für die Taschenbombe hatten Unbekannte im Dezember
       2012 eine ähnliche Chemikalie genutzt, die auch in der Wohnung der
       Salafisten gefunden worden war.
       
       Ein Medienbericht hatte am Wochenende aus Ermittlerkreisen berichtet, dass
       einer der vier Verhafteten sich in einem abgehörten Gespräch als
       Bombenleger dargestellt habe. Eine Bestätigung gibt es dafür nicht.
       
       18 Mar 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Pro NRW
 (DIR) Salafisten
 (DIR) Bundesanwaltschaft
 (DIR) McDonald's
 (DIR) Salafisten
 (DIR) Extremismus
 (DIR) Salafisten
 (DIR) Pro NRW
 (DIR) Salafisten
 (DIR) Salafisten
 (DIR) Salafisten
 (DIR) Razzia
 (DIR) Salafisten
 (DIR) Salafisten
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Bonner Bombenanschlag: Salafist wird verdächtigt
       
       Beim versuchten Anschlag in Bonn soll eine Spur zu einem deutschen
       Salafisten führen. Es könnte einen Bezug zum geplanten Attentat auf den
       Pro-NRW-Vorsitzenden geben.
       
 (DIR) NRW plant Aussteigerprogramm: „Exit“ für Salafisten
       
       Ausstiegswillige Salafisten sollen in Nordrhein-Westfalen Hilfe bekommen.
       Der Innenminister plant ein entsprechendes Programm.
       
 (DIR) Verhafteter Salafist in Bonn: Der Beinahe-Polizist
       
       Einer der vier in Bonn gefassten mutmaßlichen Terroristen hätte beinahe im
       Oktober 2011 bei der Polizei in Bremen angefangen.
       
 (DIR) Salafist stand vor Eintritt in Polizeidienst: Polizeikarriere frühzeitig gestoppt
       
       Einer der in Nordrhein-Westfalen inhaftierten Islamisten stand kurz vor
       einer Polizeianwärterschaft in Bremen. Auffällig wurde er beim Beantragen
       eines Waffenscheins.
       
 (DIR) Anti-Islam-Hetze von „Pro-NRW“: Den Märtyrer spielen
       
       Markus Beisicht, „Pro NRW“-Chef, bekommt dank durchgeknallter Salafisten
       die Aufmerksamkeit, die er sich ersehnt hat. Er kündigt weitere Aktionen
       an.
       
 (DIR) Islamisten in Haft: Die Spirale des Hasses
       
       Vier in NRW festgenommene Salafisten kommen in U-Haft. Sie sollen Attentate
       auf Funktionäre der islamfeindlichen Partei „Pro NRW“ geplant haben.
       
 (DIR) Kommentar Salafisten: Auch zum Mord bereit
       
       Ja, bei „Pro NRW“ handelt es sich um rassistische Brandstifter. Das ändert
       nichts daran, dass der Staat auch sie schützen muss. Was er auch getan hat.
       
 (DIR) Radikalislamistisches Mordkomplott: Anschlag auf Pro-NRW-Chef geplant
       
       Salafisten wollten Markus Beisicht, den Vorsitzenden der rechtsextremen Pro
       NRW, töten. Beim Auskundschaften seiner Wohnung wurden sie von der Polizei
       gestellt.
       
 (DIR) Salafistenvereine verboten: „Oh Allah, zerstöre sie“
       
       Der Innenminister verbietet drei salafistische Vereine. Einen Teil der
       Szene könnte das weiter radikalisieren. Im Netz beschimpfen sie den
       „Verfassungsschmutz“.
       
 (DIR) Polizeiaktion gegen Salafisten-Szene: Hausbesuch bei den Fanatikern
       
       Sie kämpften für die Scharia unter dem Deckmantel von Jugendarbeit: Am
       Mittwoch wurden mehrere Razzien bei verbotenen Salafisten-Vereinen
       durchgeführt.
       
 (DIR) Razzien gegen Salafisten: Das Vereinsvermögen einfrieren
       
       Seit Mittwochmorgen führt die Polizei in NRW und Hessen Razzien bei
       Verdächtigen aus der Salafistenszene durch. Der Einsatz dient der Auflösung
       von Vereinsstrukturen.