# taz.de -- DB erzielt satte Gewinne: Bahn fahren ist geil
       
       > Immer mehr Deutsche fahren mit der Bahn. Das erhöht den Profit des
       > bundeseigenen Transportunternehmens. Aber was haben die KundInnen davon?
       
 (IMG) Bild: Protest gegen die Bahn in Berlin.
       
       BERLIN taz | Immer mehr Menschen in Deutschland fahren Bahn – und das trotz
       steigender Preise. Mit einem Zuwachs von 49 Millionen Reisenden erzielte
       die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr einen Rekord. Insgesamt nutzten 1,97
       Milliarden Fahrgäste die Züge der Bahn – während gleichzeitig die Zahl der
       innerdeutschen Flugreisenden und der Pkw-Neuzulassungen zurückging.
       
       Darauf wies Bahnchef Rüdiger Grube am Donnerstag in Berlin bei der
       Vorstellung der DB-Jahresbilanz hin. Im Schienengüterverkehr musste das
       bundeseigene Unternehmen jedoch deutliche Einbußen hinnehmen; die
       Verkehrsleistung sank um 5,4 Prozent. Grube machte dafür konjunkturelle
       Einbrüche verantwortlich.
       
       Bilanziell kam die Bahn im vergangenen Jahr voran. Der Umsatz stieg im
       Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent auf den Rekordwert von 39,3 Milliarden
       Euro. Das bereinigte operative Konzernergebnis erhöhte sich um 17 Prozent
       auf 2,7 Milliarden Euro; davon zahlte die Bahn rund eine halbe Milliarde
       Euro Dividende an den Bund.
       
       ## 
       
       Ein sattes Plus erzielte der Konzern vor allem im Fernverkehr mit einem
       Ergebnis von 364 Millionen Euro, nach 157 Millionen Euro im Jahr zuvor.
       Gründe für dieses betriebswirtschaftliche Ergebnis seien eine straffere
       Organisation und Kostensenkungen sowie einen Anstieg der Fahrgäste von fast
       5 Prozent.
       
       Grube, der im vergangenen Jahr rund 2,7 Millionen Euro verdiente,
       verteidigte die Profite des Unternehmens. „Ein hoher Gewinn der DB geht
       nicht zulasten der Kunden, sondern kommt ihnen zugute“, argumentierte der
       Vorstandschef. Denn damit erhalte die Bahn ihr gutes Kreditrating und könne
       sich dadurch günstig Geld leihen. Dies helfe bei Investitionen, etwa für
       neue Züge, Lärmschutzmaßnahmen oder Bahnhofssanierungen. „Bis zum Jahr 2014
       soll jede Station in Deutschland Wetterhäuschen haben.“
       
       Ab dem 1. April möchte die Bahn drei Viertel aller Fahrten ohne Ausstoß des
       klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2) bewerkstelligen. Zur Deckung
       werde vor allem Strom aus Wasserkraftwerken benutzt, den die
       Energiekonzerne Eon und RWE liefern. „Wir können unsere Fahrten nicht von
       Wind und Sonne abhängig machen“, sagte Personenverkehrsvorstand Ulrich
       Homburg.
       
       Der ökologische Verkehrsclub Deutschlands (VCD) freute sich über die
       Bilanz. „Es ist schön, wenn mehr Menschen in die Züge strömen“, sagte
       VCD-Bahnexpertin Heidi Tischmann der taz. „Jetzt kommt es darauf an, dass
       die dadurch erzielten Gewinne in Deutschland reinvestiert werden.“
       
       21 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Bahn
 (DIR) Verkehr
 (DIR) VCD
 (DIR) Bahn
 (DIR) Bahn
 (DIR) Strompreisbremse
 (DIR) Deutsche Bahn
 (DIR) Warnstreik
 (DIR) Deutsche Bahn
 (DIR) Bahn
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Fahrgäste warten auf Entlastung: Zu viele Züge auf dem Abstellgleis
       
       Die Bahnindustrie fordert eine Reform des Zulassungswesens in Deutschland.
       Denn viele fertige Fahrzeuge können immer noch nicht auf die Schiene.
       
 (DIR) Tarifkonflikt bei Bahn beigelegt: Drei Prozent mehr
       
       Die Eisenbahner-Gewekschaft stimmte den mit der Bahn gefundenen
       Tarifkompromiss zu. Die Einkommenserhöhung liegt über der Teuerungsrate.
       
 (DIR) Kosten für Ökostrom: Altmaier kämpft um Preisbremse
       
       Beim Energiegipfel will der Umweltminister eine Einigung erzielen und kommt
       den Ländern entgegen. Doch wichtige Streitfragen sind ungelöst.
       
 (DIR) „Alternativer Geschäftsbericht“ der Bahn: Teure Fahrkarten, schlechter Service
       
       Das Bündnis „Bahn für alle“ kritisiert das Management der Deutsche Bahn.
       Sie vernachlässige das Inland, um im Ausland auf Einkaufstour zu gehen.
       
 (DIR) Warnstreiks der Bahn: Pendler können nicht pendeln
       
       Von den Stellwerken bis zum Güterverkehr: Mit bundesweiten Warnstreiks will
       die Gewerkschaft Druck auf die Tarifverhandlungen ausüben. Sie fordert 6,5
       Prozent mehr Lohn.
       
 (DIR) Pläne des Unternehmens: Bahn will Kunden-Daten weitergeben
       
       Mit dem Zug nach Berlin? Da braucht der Kunde gezielte Werbung, glaubt die
       Bahn einem Bericht des Magazins „Spiegel“ zufolge. Der Konzern dementiert
       die Darstellung.
       
 (DIR) Kosten von Stuttgart 21: „Frühestens 2016 oder 2017“
       
       Wer soll das bezahlen? Die Bahn droht in der Debatte über die
       Kostenexplosion von Stuttgart 21 mit einer Klage gegen die Projektpartner.
       Aber das kann dauern.