# taz.de -- Pressefreiheit in Usbekistan: Es ist doch alles gut
       
       > Eine usbekische Journalistin darf kein Flüchtling sein. Schreibt das
       > Hilfswerk der UNO. Dabei wurde sie bereits Opfer staatlicher Verfolgung.
       
 (IMG) Bild: Plakat in Usbekistan: Hier ist offensichtlich alles in Ordnung, meint das UNHCR.
       
       Das UN-Flüchtlingshilfswerk in Kirgistan versagt der usbekischen
       Journalistin Elena Bondar den Flüchtlingsstatus. „Sie fallen nicht unter
       dem internationalen Flüchtlingsschutz“, heißt es in dem Brief des UNHCR,
       „ihnen droht bei Rückkehr nach Usbekistan kein Schaden“.
       
       Bondar ist aber bereits Opfer staatlicher Verfolgung und fürchtet sich vor
       der Rückkehr. In dem zentralasiatischen Land an der afghanischen Nordgrenze
       ist unabhängiger Journalismus selten. Bei der Rangliste der Pressefreiheit
       rangiert der enge Partner der Nato für den Afghanistankrieg auf den letzten
       Plätzen.
       
       Dutzende JournalistInnen mussten das Land verlassen, viele sitzen im
       Gefängnis. Trotzdem arbeiten einige wie Bondar illegal mit Webseiten
       zusammen. Die heute 24-Jährige schrieb noch als Studentin der
       journalistischen Fakultät für die verfemten Webseiten
       [1][www.fergananews.com] und [2][www.uznews.net].
       
       Schnell geriet sie ins Visier der usbekischen Staatssicherheit. Nach der
       Rückkehr eines von der Deutschen Welle organisierten Journalistenseminars
       in der OSZE-Akademie in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek wurde sie im
       August 2011 verhaftet. Aufgrund der internationalen Empörung wurde das
       Verfahren eingestellt, die Staatsmacht schlug später zu.
       
       ## Richter agieren auf Weisung
       
       Im April 2012 wurde Bondar zu einer Strafe von 3.000 Euro für die
       „Erstellung, Besitz und Verteilung von Materialien, die ethnischen und
       religiösen Hass anfachen“, verurteilt. Der Grund war ein Artikel im
       Internet, dessen Autorin sie nicht einmal war.
       
       Diese Beschuldigung ist in Usbekistan, wo Strafverfolger und Richter auf
       Weisung agieren, ein beliebter Vorwurf. Anderen Journalisten wie Salidschon
       Abdurachamnow wurden sogar Drogen untergeschoben. Bondar wusste, dass der
       Staat ihr keine Ruhe lassen würde, und floh nach Kirgistan. Scheinbar
       vergebens.
       
       1 Apr 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.fergananews.com
 (DIR) [2] http://www.uznews.net
       
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 (DIR) Marcus Bensmann
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