# taz.de -- Kopierrekord für „Game of Thrones“: Das Kompliment der Netzpiraten
       
       > Die neue Folge der Fernsehserie „Game of Thrones“ ist von so vielen
       > Nutzern schwarzkopiert worden, wie keine andere Datei im Netz. Die
       > Produzenten scheint das nicht zu stören.
       
 (IMG) Bild: Manche fühlen sich in der Gesellschaft von Spitzbuben wohl: Szene aus „Game of Thrones“.
       
       BERLIN taz | 4,4 Millionen Menschen saßen am Sonntag vor dem Fernseher, um
       die ersten Bilder der pubertierenden Drachenkinder von Westeros zu sehen.
       Die Premiere der dritten Staffel der Fantasy-Serie „Game of Thrones“ brach
       dabei vor allem [1][die eigenen Rekorde]: Die erste Folge der zweiten
       Staffel hatte noch 3,9 Millionen Zuschauer, die letzte Folge 4,2 Millionen.
       Doch der Staffelauftakt hat noch einen weiteren Rekord eingesammelt: Die
       Schwarzkopien der Folge sind die bislang am meisten nachgefragten Dateien
       im Internet.
       
       Der [2][IT-Blog Torrentfreak berichtete], dass wenige Stunden nach der
       Premiere mehr als 150.000 Nutzer die Datei über die [3][Filesharing-Technik
       BitTorrent] verbreiteten. Zuletzt hatte eine Folge der
       Science-Fiction-Serie „Heroes“ vor fünf Jahre für so viel Nachfrage
       gesorgt. Insgesamt sei die Datei innerhalb eines Tages mindestens eine
       Million Mal heruntergeladen worden. Hinzu kommen Abrufe der Folge über
       Streaming-Dienste, bei denen die Nutzerzahlen nicht öffentlich erfassbar
       sind.
       
       Die hohe Nachfrage für Schwarzkopien liege daran, dass „Game of Thrones“
       nicht gleichzeitig weltweit verfügbar ist, mutmaßt Torrentfreak. Allerdings
       sei ein großer Teil der Kopierer aus den USA, was darauf hindeute, dass sie
       die Gebühren des Pay-TV-Senders HBO umgehen wollten, der die Serie
       produziert.
       
       Das alles kommt für den Sender nicht als Überraschung: Bereits im
       vergangenen Jahr war die Serie [4][an der Spitze] der am meisten
       schwarzkopierten Fernsehsendungen. Die Folgen seien mit 4,2 Millionen Mal
       so oft illegal heruntergeladen worden, wie sie legal im Fernsehen bei der
       Erstausstrahlung geschaut wurden.
       
       ## Hoffen auf die Qualität
       
       Diese etwas zweifelhafte Ehre wird bei HBO einerseits als Problem
       empfunden, allerdings als ein lösbares. Im März hatte [5][Vizechef Jeff
       Cusson] bekanntgegeben, dass die Serie innerhalb einer Woche weltweit
       erscheinen werde. Zugleich gibt [6][es Gerüchte], HBO wolle seinen
       Onlinevertrieb weiterentwickeln, um den Schwarzkopien auch ein legales
       Angebot entgegenzustellen.
       
       Andererseits scheint der Sender von der Statistik erfreut. Darauf
       angesprochen bezeichnete [7][Programmchef Michael Lombardo] sie als
       „Kompliment“ und sagte, die Schwarzkopien hätten keinen negativen Einfluss
       auf das DVD-Geschäft und kokettierte: „Ich bin über die Qualität der
       illegalen Kopien besorgt. Ich hoffe, dass die geklauten Versionen den
       außerordentlichen Produktionswerten der Show entsprechen.“ Die „Game of
       Thrones“-Polizei sei noch nicht ausgeschickt worden. Zum Glück, schließlich
       möchte sich niemand mit einem, den Wlanrouter zerbeißenden Schattenwolf im
       Wohnzimmer wiederfinden.
       
       2 Apr 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.deadline.com/2013/04/game-of-thrones-ratings-season-3-premiere-hbo/
 (DIR) [2] http://torrentfreak.com/game-of-thrones-pirates-break-bittorrent-swarm-record-130401/
 (DIR) [3] http://de.wikipedia.org/wiki/BitTorrent
 (DIR) [4] http://torrentfreak.com/game-of-thrones-most-pirated-tv-show-of-2012-121223/
 (DIR) [5] http://www.forbes.com/sites/carolpinchefsky/2013/03/04/how-hbo-is-protecting-game-of-thrones-from-online-piracy-in-2013/
 (DIR) [6] http://www.reuters.com/article/2013/03/21/hbo-streaming-idUSL1N0CD7WP20130321
 (DIR) [7] http://insidetv.ew.com/2013/03/31/hbo-thrones-piracy/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lalon Sander
       
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