# taz.de -- Diktatorengeburtstag in Nordkorea: Kein Feuerwerk zum „Tag der Sonne“
       
       > Der erwartete Raketentest erfolgte bisher nicht. Derweil feierte das
       > Regime in aller Ruhe den 101. Geburtstag seines Staatsgründers Kim Il
       > Sung.
       
 (IMG) Bild: Happy Birthday „Ewiger Präsident“!
       
       BERLIN taz | Der von ausländischen Geheimdiensten für den 101. Geburtstag
       des Staatsgründers Kim Il Sung am Montag erwartete nordkoreanische
       Raketentest blieb bisher aus. Doch reagierte das Regime in Pjöngjang bisher
       auch nicht positiv auf Dialogangebote der USA, Südkoreas und Japans.
       Vielmehr beging Pjöngjang den „Tag der Sonne“ genannten nationalen
       Feiertag, der nach dem Juche-Kalender zugleich das neue Jahr einläutet, mit
       der Enthüllung bronzener Kim-Statuen und dem Niederlegen von Blumen.
       Letztes Jahr hatte es zum 100. Geburtstag des 1994 gestorbenen Diktators in
       Pjöngjang noch eine große Militärparade gegeben.
       
       Die Geheimdienste Südkoreas und der USA hatten letzte Woche berichtet,
       Nordkorea habe nahe der Ostküste zwei Mittelstreckenraketen in Stellung
       gebracht. Ihr Abschuss sei vorbereitet. In der Vergangenheit hatte
       Nordkorea schon mehrfach zu wichtigen Feiertagen Raketen zu Test- und
       Demonstrationszwecken abgeschossen. Dies hatten die Geheimdienste auch
       jetzt wieder vorausgesagt.
       
       In Nordkorea war es am Montag ruhig. Es gab keine Anzeichen für einen
       angeblich bevorstehenden Militärkonflikt, den Nordkoreas Propaganda seit
       einigen Wochen herbeiredet. Am Sonntag hatte in der Hauptstadt Pjöngjang
       sogar noch ein internationaler Marathon zu Ehren Kim Il Sungs
       stattgefunden.
       
       Kim Jong Un, Nordkoreas aktueller Machthaber und Enkel des Staatsgründers
       Kim Il Sung, zeigte sich in der Nacht zum Montag erstmals seit zwei Wochen
       wieder in der Öffentlichkeit. Begleitet von hohen Militärs und Funktionären
       besuchte er in Pjöngjang den „Kumsusan-Palast der Sonne“. In dem Mausoleum
       sind die einbalsamierten Leichen seines Großvaters und seines Ende 2011
       gestorbenen Vaters und Vorgängers Kim Jong Il aufgebahrt.
       
       US-Außenminister John Kerry und sein japanischer Amtskollege Fumio Kishida
       forderten von Tokio aus Nordkorea auf, die von China initiierten
       Sechsparteiengespräche über das nordkoreanische Atomprogramm wieder
       aufzunehmen. Doch verlangten sie von Pjöngjang auch „bedeutungsvolle
       Schritte“ der Denuklearisierung. Am Sonntag hatte Nordkorea ein Angebot des
       Südens abgelehnt, über den geschlossenen Industriepark Kaesong zu sprechen.
       
       15 Apr 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven Hansen
       
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