# taz.de -- Koreanische Sonderwirtschaftszone: In Kaesong wird wieder malocht
       
       > Nach fünf Monaten Pause ist Kaesong wieder in Betrieb. Weit mehr Firmen
       > als erwartet haben ihre Produktion in der koreanischen Industriezone
       > aufgenommen.
       
 (IMG) Bild: In Kaesong wird wieder fleißig genäht.
       
       SEOUL dpa | Der innerkoreanische Industriepark Kaesong hat bei seiner
       Wiederinbetriebnahme nach fünfmonatiger Zwangspause am Montag alle
       Erwartungen übertroffen. Insgesamt 90 Unternehmen begannen am Montag wieder
       mit der Produktion begonnen.
       
       „Einige laufen im Testbetrieb, andere haben bereits wieder mit dem
       Normalbetrieb begonnen“, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums für
       Wiedervereinigung in Seoul. Der Vizepräsident der Kaesong
       Unternehmervereinigung, Ok Seong Seok, hatte am Morgen noch erklärt, es
       werde ein Jahr dauern, bis der Regelbetrieb im Industriepark wieder
       hergestellt sei.
       
       Parallel zur Wiedereröffnung begannen in Kaesong erneut Verhandlungen des
       gemeinsamen Verwaltungskomitees. Das Komitee setzt sich gleichberechtigt
       aus Vertretern Nord- und Südkoreas zusammen. Am Freitag hatten die
       Verhandlungen Erfolge beim Zugang zum Industriekomplex gezeigt, bestätigte
       das Vereinigungsministerium. Details zur Sicherheit südkoreanischen
       Personals, dem Zugang zu Internet und Mobiltelefonen und der Einführung von
       Funkchips seien jedoch nach wie vor ungeklärt und müssten weiter diskutiert
       werden.
       
       Der Industriepark soll künftig auch für internationale Investoren
       interessant werden. „Die Unternehmen, die wir im Blick haben, müssen
       bereits eine Dependance in Südkorea besitzen“, sagte die Sprecherin des
       Wiedervereinigungsministeriums. Kim Yeon Chul, Professor für
       Vereinigungsstudien an der Inje Universität in Südkorea hält die Pläne für
       schwer umsetzbar: „Das wird kompliziert, solange Sanktionen Investitionen
       westlicher Unternehmen verhindern.“
       
       Im April 2004 war der aus der sogenannten Sonnenscheinpolitik Südkoreas
       hervorgegangene Wirtschaftskomplex eröffnet worden. Zuletzt arbeiteten dort
       53.000 Nordkoreaner in den von südkoreanischen Firmen betriebenen Fabriken.
       Im April hatte Nordkorea den Zugang zum Industriepark abrupt untersagt und
       alle Arbeiter abgezogen.
       
       16 Sep 2013
       
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