# taz.de -- Hitler-Tagebücher des „Stern": Falsches Vermächtnis wird archiviert
       
       > Vor 30 Jahren blamierte sich der „Stern“ bis auf die Knochen. Nun wandern
       > die gefälschten Hitler-Tagebücher ins Bundesarchiv Koblenz.
       
 (IMG) Bild: Echt ist hier nur der „Stern“-Journalist Gerd Heidemann.
       
       HAMBURG dpa | Die vor 30 Jahren veröffentlichten gefälschten
       Hitler-Tagebücher wandern ins Bundesarchiv Koblenz. Das Magazin Stern, das
       die vermeintliche Weltsensation am 25. April 1983 in Hamburg präsentiert
       hatte, habe sich zum 30. Jahrestag dazu entschlossen, teilte die
       Illustrierte am Dienstag in Hamburg mit.
       
       30 Jahre sei die Frist, nach der staatliche Akten normalerweise für die
       Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dem wolle das Magazin nun
       Rechnung tragen. Das Bundesarchiv in Koblenz hatte vor drei Jahrzehnten –
       wie auch das Bundeskriminalamt – die Fälschung festgestellt.
       
       Der Stern-Reporter Gerd Heidemann war damals auf den Fälscher Konrad Kujau
       hereingefallen, der ihm mehr als 60 Kladden als Original-Tagebücher Hitlers
       unterjubelte – angeblich aus einem Fund in der DDR. Der Verlag Gruner +
       Jahr in Hamburg und die Stern-Chefredaktion gaben 9,3 Millionen Mark in bar
       für die vermeintliche Sensation aus. Am Ende des Skandals mussten Heidemann
       und Kujau ins Gefängnis. Das Geld blieb bis heute größtenteils
       verschwunden.
       
       „Die gefälschten Tagebücher sind ein Teil der Geschichte des Stern. Wir
       wollen das nicht wegdrücken, sondern damit angemessen und vor allem
       sachlich umgehen“, teilte Chefredakteur Dominik Wichmann mit. Deshalb
       sollen die Kladden ins Bundesarchiv kommen. Sie seien „Dokumente der
       Zeitgeschichte und im Bundesarchiv bestens aufgehoben“, ergänzte der
       Präsident des Archivs, Michael Hollmann.
       
       23 Apr 2013
       
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