# taz.de -- US-Behörden gegen Liberty Reserve: Geldwäsche im gigantischen Stil
       
       > Die US-Behörden ermitteln in einem der größten Geldwäsche-Fälle der
       > Geschichte. Es geht um das digitale Bezahlsystem Liberty Reserve und
       > sechs Milliarden Dollar.
       
 (IMG) Bild: Firmensitz von Liberty Reserve in San Rafael de Escazu, Costa Rica.
       
       NEW YORK afp | Die US-Behörden haben nach eigenem Bekunden die größten
       Ermittlungen wegen Geldwäsche in ihrer Geschichte eingeleitet. Die
       Staatsanwaltschaft in New York warf dem in Costa Rica ansässigen
       Unternehmen Liberty Reserve am Dienstag vor, über seine digitale Währung im
       Internet sechs Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro) illegal in den
       Wirtschaftskreislauf eingeschleust zu haben. Der Gründer der Plattform
       wurde bereits am vergangenen Freitag festgenommen.
       
       Internetnutzer konnten auf der Plattform von Liberty Reserve Euro oder
       Dollar in digitale Währungseinheiten namens LR eintauschen und dann ihre
       Finanzgeschäfte jenseits staatlicher Regulierung mit anderen LR-Nutzern
       abwickeln. Eine Prüfung der Identität der Nutzer gab es demnach nicht. Der
       Staatsanwaltschaft zufolge soll das Unternehmen mindestens 55 Millionen
       illegale Transaktionen für mehr als eine Million Nutzer vorgenommen haben.
       Damit habe Liberty Reserve weltweit kriminelle Machenschaften erleichtert,
       hieß es.
       
       Liberty Reserve sei zur „Drehscheibe der Cyberkriminalität weltweit“
       geworden, hieß es in der Anklageschrift. Demnach geht es auch um Geldwäsche
       unter anderem aus den Bereichen Kreditkarten- und Investmentbetrug,
       Kinderpornographie und Drogenhandel.
       
       „Die einzige Freiheit, die Liberty Reserve seinen Nutzern gab, war die
       Freiheit, Verbrechen zu begehen“, sagte der US-Staatsanwalt Preet Bharara
       in Anspielung auf den Namen der digitalen Währung. Die Internetseite von
       Liberty Reserve wurde geschlossen.
       
       An den Ermittlungen sind den Angaben zufolge die Justizbehörden von 17
       Ländern beteiligt. Es handle sich um die wohl „größten
       Geldwäsche-Ermittlungen aller Zeiten“, erklärte das Büro der
       Staatsanwaltschaft. Firmengründer Arthur B. wurde den Angaben zufolge
       bereits am vergangenen Freitag in Spanien festgenommen. Insgesamt seien
       fünf Mitarbeiter von Liberty Reserve in Spanien, Costa Rica und in den USA
       verhaftet worden, hieß es. Zwei weitere Verantwortliche würden noch in
       Costa Rica gesucht.
       
       Der 39-jährige Firmengründer B. ist den Angaben zufolge ein früherer
       US-Bürger, der später die Staatsbürgerschaft von Costa Rica annahm. Ihm und
       seinen vier Partnern, die zwischen 27 und 46 Jahren alt sind, drohen
       Haftstrafen von bis zu 20 Jahren wegen Verschwörung zur Geldwäsche.
       
       29 May 2013
       
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