# taz.de -- Meinungsfreiheit in China: Tibetische Bloggerin unter Hausarrest
       
       > Tsering Woeser schreibt über die Anliegen der Tibeter. Anlässlich eines
       > Besuchs von ausländischen Journalisten stellt China sie unter Hausarrest.
       
 (IMG) Bild: Tsering Woeser gehört zu den wenigen Stimmen Tibets innerhalb Chinas.
       
       BERLIN taz | Seit Mittwochabend steht die in China lebende Tibeterin unter
       Hausarrest. [1][Die Süddeutsche Zeitung berichtet], wenige Stunden nach
       einem Treffen mit ausländischen Journalisten hätten Polizisten die
       Bloggerin und ihren Ehemann in Peking unter Arrest gestellt.
       
       Mehr als ein halbes Dutzend Beamte der Polizei und Staatssicherheit zwangen
       das Ehepaar am Mittwochnachmittag im Westen von Peking in einen
       Polizeiwagen und fuhren sie in ihre Wohnung in dem Vorort Tongzhou. Die
       chinesische Botschaft in Berlin wollte sich auf Nachfrage der taz nicht
       dazu äußern.
       
       Auf [2][Twitter] schrieb Woeser, der Hausarrest habe wahrscheinlich mit
       einer für Anfang Juli geplanten Reise für ausländische Journalisten nach
       Tibet zu tun. Die chinesische Regierung wolle verhindern, dass die
       Journalisten von der offiziellen Linie abweichende Meinungen zu hören
       bekämen.
       
       Woeser, 46 Jahre, ist eine der bekanntesten Bloggerinnen und
       Schriftstellerinnen in China. Sie und ihr Ehemann, der chinesischer
       Tibetologe Wang Lixiong, gehören zu den wenigen Stimmen innerhalb Chinas,
       die sich für die Anliegen der Tibeter einsetzen. In ihrem Blog Unsichtbares
       Tibet schreibt Woeser zum Beispiel über die Selbstverbrennungen von
       Tibetern und die Zerstörung der Altstadt von Lhasa durch Bauprojekte.
       
       Die Bloggerin ist in Lhasa geboren. Doch als sie 2003 Notes on Tibet
       veröffentlichte, ein Buch über die tibetische Geschichte, Religion und
       politische Tradition, hat sie die chinesische Regierung gezwungen, aus
       Gründen der „Umerziehung“ nach Beijing zu ziehen. Seitdem steht sie immer
       wieder unter Hausarrest und wird verhört.
       
       Als sie im März den vom US-Außenministerium vergebenen Preis
       [3][„International Women of Courage“] entgegennehmen wollte, verweigerten
       die Behörden in Peking ihr den Reisepass. Doch so leicht lässt sich Woeser
       nicht einschüchtern.
       
       21 Jun 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1464347
 (DIR) [2] http://twitter.com/search?q=Tsering%20Woeser&src=typd
 (DIR) [3] http://www.state.gov/s/gwi/programs/iwoc/2013/bio/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Julia Maria Amberger
       
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