# taz.de -- Pflegebeirat legt Bericht vor: Kein konkretes Ergebnis
       
       > Der Pflegebeirat der Bundesregierung fordert mehr Leistungen für
       > Demenzkranke. Wieviel Geld dafür genau nötig sein wird, sagt er nicht.
       
 (IMG) Bild: Einfache Rechnung: Mehr Zeit für Demenzkranke heißt mehr Geld für zusätzliche Pflegekräfte
       
       BERLIN taz | Menschen mit Demenz sollen künftig mehr Geld für die Pflege
       erhalten. Der Pflegebeirat legte dazu am Donnerstag in Berlin einen Bericht
       vor. Doch wie viel Geld genau nötig ist, dazu gibt das Gremium aus
       Vertretern der Gesundheitspolitik, Krankenkassen und Wohlfahrtsverbänden
       nach heftigen internen Diskussionen keine konkrete Empfehlung.
       
       Der Beirat schlägt vor, die bislang drei Pflegestufen durch fünf sogenannte
       Pflegegrade zu ersetzen. Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff sollen
       Einschränkungen durch Demenz stärker berücksichtigt werden, die zwar
       Betreuung, aber nicht unbedingt umfassende direkte Körperpflege erfordern.
       
       Doch das kostet: Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn sprach von
       zusätzlichen 2 Milliarden Euro, die durch die bessere Einstufung fällig
       wären. Die Pflegeexpertin der SPD, Hilde Mattheis, erklärte, nach
       Berechnungen im Pflegebeirat würden 4,2 Milliarden Euro für eine Reform der
       Pflegeversicherung gebraucht.
       
       Für jede Milliarde Euro an Mehraufwand müsste der Beitrag zur
       Pflegeversicherung von derzeit 2,05 Prozent vom Bruttoeinkommen um 0,1
       Prozentpunkte steigen, inklusive Arbeitgeberbeitrag. Wer also einen
       Bruttoverdienst von 2.000 Euro hätte, müsste nach den Vorschlägen der SPD
       monatlich rund vier bis fünf Euro mehr bezahlen. Etwa genauso viel müssten
       die Arbeitgeber entrichten – was auch einer der Gründe ist, warum sich die
       Arbeitgeberseite gegen Mehrkosten in der Pflege stemmt.
       
       Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sagte, eine Reform der Pflege
       sei komplizierter als erwartet. Die pflegepolitische Sprecherin der Grünen,
       Elisabeth Scharfenberg, warf Bahr vor, die Einrichtung des Pflegebeirats
       sei „reine Drückebergerei“ gewesen.
       
       „Wir brauchen deutlich mehr Zeit sowohl in den Pflegediensten als auch in
       den Pflegeheimen“, sagte der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter
       sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer. „Mehr Zeit erreichen wir nur, wenn
       mehr Pflegekräfte finanziert werden.“
       
       27 Jun 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Barbara Dribbusch
       
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