# taz.de -- Kommentar Erneuerbare Energien: Guter Wille wirft kein Geld ab
       
       > Auch für die Erneuerbaren Energien gelten die Gesetze von
       > Investitionsblasen, leeren Versprechungen und die üblichen Börsenregeln.
       
       Wer sein Geld in die Energiewende investierte, der hatte in den letzten
       Jahren viel zu weinen. Erst kam die große Pleitewelle der
       Biokraftstoff-Branche, gefolgt von erfolgsbesoffenen Solarfirmen, die erst
       wucherten und dann zusammenbrachen. Fonds und Aktienindizes aus der Branche
       dümpeln weltweit seit dem Finanzcrash 2008 vor sich hin und schneiden meist
       deutlich schlechter ab als der Rest der Wirtschaft.
       
       Jetzt zeigte der Anlegerbeirat des Bundesverbandes Windenergie, dass die
       wenigsten Windparks die Renditen abwarfen, die Anlegern versprochen wird.
       Ein Desaster.
       
       Ja, auch für die vermeintlich gute Seite der Geldanlagen gelten die
       grausamen Gesetze von Investitionsblasen, leeren Versprechungen und die
       üblichen Regeln: Anlagen streuen, nicht den Rattenfängern mit extrem hohen
       Renditeversprechen hinterherrennen. Dazu kommen Besonderheiten: Erneuerbare
       Energien hängen nicht nur vom Wahnsinn der Märkte ab, sonder wie keine
       andere Branche von politischen Entscheidungen über ihre Förderung. Das ist
       hochgradig unberechenbar, es wäre aber naiv, allein dort die Schuld für
       schlechte Renditen zu suchen.
       
       Junge Branchen zahlen Lehrgeld: Die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts waren
       in Deutschland durchgehend windschwach. Dass der Wind so was macht – sich
       jahrelang zieren –, das war vorher kaum abzusehen. Dazu kommt, dass viele
       Anleger aus dem Gefühl heraus, in die richtige Sache zu investieren, den
       Trugschluss zogen, dort würde besonders solide gewirtschaftet.
       
       Ein Generalverdacht gegen Geldanlagen in erneuerbare Energien wäre aber
       ganz pragmatisch falsch: Die Branche wächst, die Abhängigkeit von der
       Politik sinkt. Wer Hochglanzprospekten mit Traumrenditen glaubt, für den
       wird es immer wieder ein böses Erwachen geben.
       
       7 Jul 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ingo Arzt
       
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