# taz.de -- Machtkampf in Ägypten: Obama schickt Emissäre nach Kairo
       
       > Nach Catherine Ashton reisen nun auch zwei US-Senatoren an. Sie sollen
       > den Druck auf die neue Führung erhöhen, die Macht rasch an eine
       > Zivilregierung zu übergeben.
       
 (IMG) Bild: Die republikanischen Senatoren John McCain und Lindsey Graham: Sie sollen Druck für mehr Demokratie machen.
       
       KAIRO dpa | Nach der Europäischen Union schalten sich nun auch die USA
       stärker in den Machtkampf in Ägypten ein. Spätestens kommende Woche sollen
       die Senatoren John McCain und Lindsey Graham im Auftrag von US-Präsident
       Barack Obama nach Kairo reisen.
       
       In der Hauptstadt des nordafrikanischen Landes wollten die Politiker unter
       anderem auf eine rasche Übertragung der Macht an eine demokratisch gewählte
       Regierung drängen, sagte Lindsey Graham am Dienstagabend dem
       Nachrichtensender CNN.
       
       Die jüngste Eskalation der Gewalt in Ägypten hat weltweit Besorgnis
       ausgelöst. Zu Wochenbeginn war bereits die [1][EU-Außenbeauftragte
       Catherine Ashton] zu Gesprächen nach Kairo gereist. Sie hatte unter anderem
       auch den vor einem Monat abgesetzten und inzwischen inhaftierten
       Präsidenten Mohammed Mursi getroffen.
       
       Wann genau McCain und Graham abreisen und wen sie in Kairo treffen, blieb
       zunächst unklar. Daran arbeite das Außenministerium noch, sagte Graham
       weiter. Mit der Reise von zwei Republikanern solle aber deutlich gemacht
       werden, dass die US-Politik eine einheitliche Linie in Ägypten verfolge.
       McCain und Graham hatten sich demnach früher bereits mehrfach mit
       Mitgliedern der Muslimbruderschaft, aus der Mursi stammt, getroffen.
       
       Der islamistische Politiker – das erste frei gewählte Staatsoberhaupt in
       der Geschichte des Landes – war am 3. Juli von der Armee gestürzt worden
       und wird seitdem an einem unbekannten Ort festgehalten. „Es geht ihm gut“,
       sagte die EU-Außenbeauftragte Ashton nach ihrem Treffen mit Mursi. Zu
       dessen Aufenthaltsort und konkreten Inhalten der Unterredung machte sie
       keine Angaben. Ashton war die erste westliche Spitzenpolitikerin, der von
       den neuen Machthabern ein Treffen mit Mursi erlaubt wurde.
       
       Die Muslimbruderschaft sieht in Mursis Absetzung einen „Militärputsch“ und
       [2][demonstriert seit Wochen] dagegen. Auch in der Nacht zum Mittwoch zogen
       wieder Tausende Mursi-Anhänger auf die Straßen Kairos. Mit ihrem „Marsch
       der Millionen“ protestierten sie zudem gegen das harte Vorgehen der
       Sicherheitskräfte, die bei Kundgebungen am Wochenende mindestens 80
       Islamisten getötet hatten.
       
       31 Jul 2013
       
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