# taz.de -- Hype oder Verkehrsmittel der Zukunft?: 600 Kilometer in 35 Minuten
       
       > Es heißt „Hyperloop“, soll die Schnellzüge zwischen San Francisco und Los
       > Angeles ersetzen und könnte den Verkehr revolutionieren. Noch ist das
       > alles nur ein Traum.
       
 (IMG) Bild: Noch einfacher wäre: Beamen! Aber darauf warten wir ja schon seit 50 Jahren.
       
       PALO ALTO dpa | Es klingt wie Science-Fiction und könnte doch Realität
       werden: Der US-Unternehmer Elon Musk hat mit Hyperloop eine Alternative für
       die [1][geplante Schnellzug-Trasse] von San Francisco nach Los Angeles
       vorgestellt.
       
       Auf Luftkissen schwebende Kapseln sollen die knapp 600 Kilometer lange
       Strecke in 35 Minuten zurücklegen – und das zu einem Bruchteil der Kosten
       des Zuges, der fast drei Stunden bräuchte. Hyperloop soll auch schneller
       als ein Flugzeug sein.
       
       [2][Hyperloop sei ein „Transportmittel,] das das Reisen revolutionieren
       könnte“, erklärte Musk am Montag, als er die Details seines Vorhabens
       erläuterte. Er rechnet mit Kosten von 6 Milliarden bis 7,5 Milliarden
       Dollar (bis zu 5,6 Mrd Euro), je nachdem, ob Hyperloop auch Waren befördern
       soll. Der Großteil davon entfiele auf den Bau der Strecke: zwei
       nebeneinander verlaufende Röhren auf Stelzen. Durch diese Röhren sollen
       sich die Kapseln mit einem eigenen Antrieb bewegen.
       
       Eine Hyperloop-Kapsel soll 28 Leute fassen, alle 30 Sekunden soll eine neue
       Kapsel an einem der Bahnhöfe auf die Reise gehen. Die Kapseln sollen dabei
       auf 1220 Kilometer in der Stunde beschleunigen. Um den bei diesem Tempo
       massiven Luftwiderstand zu verringern, soll der Druck in der Röhre
       abgesenkt werden und ein großer Propeller vorne an der Kapsel Luft
       „wegschaufeln“.
       
       ## 20 Dollar pro Fahrt
       
       „Es wäre großartig, eine Alternative zum Fliegen oder Autofahren zu haben“,
       erklärte Musk. Der von der kalifornischen Regierung geplante Schnellzug
       wäre dagegen langsamer, teurer und unsicherer als das Flugzeug, monierte
       er. „Also warum sollte irgendjemand ihn nutzen?“ Zudem wäre der Bau der
       Zugverbindung etwa zehn Mal so teuer wie Hyperloop. „Das scheint nicht klug
       für einen Staat, der kürzlich noch vor der Pleite stand“, sagte Musk in
       einer Telefonkonferenz.
       
       Er rechnete vor, dass eine einfache Hyperloop-Fahrt schon für 20 Dollar
       machbar sei. Um die Kosten niedrig zu halten und keine Probleme mit
       Landrechten zu bekommen, soll die Strecke großteils parallel zur
       Schnellstraße Interstate 5 laufen.
       
       Allerdings ist das Projekt noch weit von der Realisierung entfernt – sowohl
       technisch als auch politisch. Durch die Vorstellung seiner Pläne will Musk
       zunächst Ideen von Außen hereinholen und Hyperloop offen weiterentwickeln.
       
       ## „Eine Hintergrund-Geschichte“
       
       Musk ist so umtriebig wie kaum ein zweiter Unternehmer in den USA und hat
       dabei schon mehrere Branchen aufgemischt: Der 42-Jährige gründete den
       Bezahldienst PayPal mit und verkaufte ihn später gewinnbringend an Ebay, er
       fährt der etablierten Autokonkurrenz mit seinen Tesla-Elektrowagen davon
       und hat mit seinem Unternehmen SpaceX den privaten Raumfrachter „Dragon“
       zur Internationalen Raumstation ISS geschickt.
       
       An den ersten Hyperloop-Plänen haben nach Angaben von Musk ein Dutzend
       Ingenieure von Tesla und SpaceX mitgearbeitet. Es sei aber mehr „eine
       Hintergrund-Geschichte“ gewesen und kein Vollzeitjob. Mit der
       Fertigstellung eines ersten Testmodells rechnet er in drei bis vier Jahren.
       „Es ist nicht meine Toppriorität.“
       
       13 Aug 2013
       
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