# taz.de -- Diskriminierung in Bildung und Beruf: Die Lehrer sind nicht bunt genug
       
       > Ausgrenzung und Benachteiligung sind Alltag an deutschen Schulen und
       > Universitäten. Die soziale Trennung beginnt schon früh, so eine aktuelle
       > Studie.
       
 (IMG) Bild: Frauenüberschuss: In der Primarstufe fehlt es an Lehrern
       
       BERLIN taz | Jeder vierte Schüler und Studierende mit Migrationshintergrund
       fühlt sich benachteiligt. Auch Menschen mit Behinderung und Homosexuelle
       sind regelmäßig Opfer von Diskriminierung. Dies geht [1][aus einem Bericht]
       der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) hervor.
       
       Demzufolge fange die Ausgrenzung schon in der Vorschule an: Ein Drittel
       aller Kinder mit Behinderung wird in Sondereinrichtungen betreut und hat
       danach schlechte Chancen auf den Besuch einer Regelschule. Außerdem
       herrscht schon hier eine starke soziale Trennung. In der Schule verstärke
       sich diese „Ausgrenzungspraxis“ sogar noch. Kinder mit
       Migrationshintergrund oder Behinderung leiden häufig unter
       Diskriminierungen durch Lehrer.
       
       Schuld daran seien Vorurteile und ungerechtfertigte Zuschreibungen wie etwa
       einer niedrigeren Leistungsfähigkeit. Dies äußert sich zum Beispiel in der
       Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf oder bei
       Übergangsempfehlungen nach der Grundschule.
       
       Einen Grund dafür sieht die ADS in der fehlenden Vielfalt in der
       Lehrerschaft: „Die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft spiegelt sich
       nur unzureichend bei den Lehrenden wider“, so ADS-Leiterin Christine
       Lüders. 2010 hatten 6,1 Prozent der Lehrkräfte einen Migrationshintergrund,
       bei den Schülern war es dagegen ein Drittel.
       
       ## Es fehlt an Männern
       
       Vor allem in Kindergärten und Grundschulen fehlt es zudem an Männern, und
       überall herrsche ein Mangel an Lehrpersonal mit Behinderung und mit
       Migrationshintergrund. Diesen beklagt auch der integrationspolitische
       Sprecher der Grünen, Memet Kilic: „Lehrkräfte mit einem sogenannten
       Migrationshintergrund können als Vorbilder wirken und die Motivation der
       SchülerInnen steigern.“
       
       Die ADS fordert zudem unabhängige Stellen, bei denen Betroffene Hilfe
       erhalten. Das Problem müsse nun angegangen werden: "Deutschland kann es
       sich langfristig nicht leisten, ganze Gruppen von Schülerinnen und Schülern
       am Bildungserfolg nicht chancengerecht teilhaben zu lassen", so Lüders.
       
       13 Aug 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Aktuelles/DE/2013/Bericht_Bundestag_20130813.html;jsessionid=629CA2813924B19BFE94166FD138491A.2_cid332
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Denis Schnur
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Diskriminierung
 (DIR) Homosexuelle
 (DIR) Ausbildung
 (DIR) Menschen mit Behinderung
 (DIR) Ausländer
 (DIR) Leben mit Behinderung
 (DIR) Bildung
 (DIR) Sachleistungen
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
 (DIR) Fußball
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Sexuelle Vielfalt im Unterricht: Herr Stängle wittert Unfreiheit
       
       In Baden-Württemberg soll Wissen über „sexuelle Vielfalt“ vermittelt
       werden. Ein Lehrer führt die Protestbewegung dagegen an und erntet
       Zuspruch.
       
 (DIR) Chancen mit ausländischem Abschluss: Ein langer Weg zur Arbeit
       
       Hamburg war mit seinem Landesgesetz Vorreiter bei der Anerkennung
       ausländischer Abschlüsse. Doch Kritiker finden das Verfahren zu teuer und
       kompliziert.
       
 (DIR) Protest von Asylsuchenden: Der Aufstand der Unsichtbaren
       
       In der Heimat traumatisiert, in Deutschland deprimiert. Warum sich immer
       mehr Flüchtlinge gegen ihre oftmals desolate Lage wehren.
       
 (DIR) „Rassen“-Debatte in Frankreich: Guter Wille, fehlende Stimmen
       
       Ein antirassistisches Wahlversprechen stellt Präsident François Hollande
       vor Probleme. Denn auf die Opposition kann er sich nicht verlassen.
       
 (DIR) Homophile niederländische Fußballer: Gay Pride mit Feierbiest van Gaal
       
       Jede Menge Fußballprominenz nahm an der Gay Pride in Amsterdam teil. Der
       Kicker-Verband engagiert sich. Aktive Spieler hingegen halten sich zurück.