# taz.de -- Fruchtbares Ackerland geht verloren: Vom Winde verweht
       
       > Allein in Deutschland gehen jedes Jahr rund 35.000 Hektar Ackerland
       > verloren, warnen Forscher. Klimawandel und Monokulturen forcieren den
       > schleichenden Bodenverlust.
       
 (IMG) Bild: Mit jeder Staubwolke geht fruchtbarer Humusboden verloren
       
       ROSTOCK dpa | Wissenschaftler warnen vor dem schleichenden Verlust an
       fruchtbaren Böden. „Jedes Jahr gehen in Deutschland rund 35.000 Hektar
       fruchtbares Ackerland verloren“, sagte der Rostocker Bodenwissenschaftler
       Peter Leinweber der Nachrichtenagentur dpa anlässlich einer [1][Fachtagung
       in der kommenden Woche] in Rostock.
       
       Die Anforderung, die die Menschen an die Versorgung mit Nahrung und Energie
       haben, verlangten einen wesentlich sorgsameren Umgang mit den Böden. Eine
       Forderung auf der Tagung werde daher sein, versiegelte Flächen wie alte
       Stallanlagen oder nicht mehr gebrauchte Wirtschaftsflächen in den
       natürlichen Zustand zurückzuführen.
       
       Neben den schon lange bekannten Problemen wie Versiegelung und Erosion
       spiele auch der Klimawandel eine gewichtige Rolle. „Durch die Erwärmung
       verlieren die Böden an Humus“, sagte Leinweber. Wegen der wärmeren Winter
       mit längeren frostfreien Perioden gebe es längere Zeiten, an denen der
       Humus durch Mikroorganismen abgebaut wird.
       
       „Dagegen können wir kaum etwas machen, selbst bei Dauerversuchen mit
       optimaler Düngung stellen wir fest, dass die Humusgehalte sinken.“
       
       Mit dem Humusabbau sinke gleichzeitig der Gehalt an organisch gebundenem
       Kohlenstoff – und aus diesem Kohlenstoff werde das klimawirksame CO2.
       
       „Die Erwärmung beschleunigt Prozesse, die wiederum die Erwärmung
       beschleunigen – das macht uns große Sorgen."
       
       Der Aufwand, den die Landwirte künftig betreiben müssten, um das
       Ertragsniveau zu halten oder zu steigern, werde deutlich größer, so der
       Experte. Schon heute sei das Vorgehen der Intensivlandwirtschaft mit viel
       zu monotonen Fruchtfolgen eher bodenzerstörend. „Die Böden werden uns die
       Grenzen des Wachstums vor Augen führen.“
       
       2 Sep 2013
       
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