# taz.de -- Kämpfe auf den Philippinen: Muslimische Rebellen überfallen Stadt
       
       > Kämpfer der muslimischen Befreiungsfront MNLF haben im Süden der
       > Philippinen eine Stadt gestürmt und Geisel genommen. Sechs Menschen
       > wurden getötet.
       
 (IMG) Bild: Soldaten sichern die Straßen in der Hafenstadt Zamboanga.
       
       ZAMBOANGA afp | Muslimische Rebellen haben im Süden der Philippinen eine
       Stadt gestürmt und 20 Zivilisten als Geiseln genommen. Mehrere hundert
       Kämpfer der Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF) seien am Montag im
       Morgengrauen in Vororte der Hafenstadt Zamboanga eingedrungen, teilte die
       Bürgermeisterin Isabelle Climaco-Salazar mit. Bei Kämpfen mit der Armee
       hätten die Rebellen zwei Soldaten und vier Zivilisten getötet. Präsident
       Benigno Aquino verurteilte den Angriff.
       
       Laute Explosionen waren in der Küstenstadt mit knapp einer Million
       Einwohner zu hören. Die Bürgermeisterin ordnete die Schließung aller
       Schulen und Büros an. Das Ziel der Aufständischen sei das Rathaus, sagte
       sie. „Sie wollen dort die Flagge der Unabhängigkeit hissen.“
       
       Ein Beamter habe ihr gesagt, dass 20 Zivilisten als Geiseln genommen worden
       seien. Ein Vermittler sei entsandt worden, um die Freilassung zu erwirken.
       
       Ein afp-Reporter berichtete, schwer bewaffnete Soldaten und Wachleute seien
       am Flughafen, Hotels und Banken postiert. Ein Angestellter der
       Stadtverwaltung sagte, es seien noch immer Schüsse zu hören. Fernsehbilder
       zeigten gepanzerte Fahrzeuge in verlassenen Straßen.
       
       Die Armee erklärte, die Kämpfe hätten begonnen, als Soldaten im
       Morgengrauen auf rund hundert Rebellenkämpfer an der Küste stießen.
       
       ## Friedensgespräche mit der Regierung
       
       Der Angriff erfolgt kurz vor der geplanten Wiederaufnahme der
       Friedensverhandlungen zwischen Präsident Aquino und der Moro Islamischen
       Befreiungsfront (MILF). Aquino will ein Friedensabkommen erreichen, bevor
       er 2016 sein Amt verlässt.
       
       Die Rebellengruppe kämpft seit den 1970er Jahren auf den katholisch
       geprägten Philippinen für die Unabhängigkeit des mehrheitlich muslimischen
       Südens. Die MILF verfügt noch über rund 12.000 Kämpfer unter Waffen.
       
       Nach Ansicht des Konfliktforschers Rommel Banlaoi will der MNLF-Anführer
       Nur Misuari ganz offensichtlich mit dem Angriff die Friedensgespräche
       sabotieren. Es bestehe nun die Gefahr, dass Misuari mit anderen
       Rebellengruppen eine vereinte Front bildet.
       
       Misuari hatte im August erneut einen unabhängigen islamischen Staat im
       Süden der Philippinen gefordert. Er rief seine Kämpfer auf, alle
       Einrichtungen der Regierung zu besetzen.
       
       9 Sep 2013
       
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