# taz.de -- Besetzung im Hambacher Forst: Räumung auf Raten
       
       > Das Tauziehen um den geplanten Tagebau dauert an. Bei einem
       > Polizeieinsatz im besetzten Wald wird zunächst nur die Baumhausküche
       > entfernt.
       
 (IMG) Bild: Eine Plattform der Besetzer im Hambacher Forst.
       
       KERPEN taz | UmweltaktivistInnen halten weiter mehrere Bäume im Hambacher
       Forst besetzt, in dem RWE Braunkohle fördern will. Ein Polizeieinsatz am
       Montag endete ohne Räumung. Unter dem Applaus der BesetzerInnen zogen die
       etwa 40 Beamten der Bereitschaftspolizei nach knapp fünf Stunden friedlich
       wieder ab.
       
       Nach Angaben eines Polizeisprechers habe es sich bei dem Einsatz insgesamt
       nur um eine „geschützte Begehung“ des Waldes gehandelt. Dabei sei es darum
       gegangen, nähere Informationen über die Situation vor Ort zu erhalten. „Wir
       haben unsere Erkenntnisse gewonnen“, sagte der Sprecher zur taz. Jetzt
       würden diese Informationen erst einmal ausgewertet. Dann würde über die
       weiteren Maßnahmen entschieden.
       
       Allerdings blieb die Polizei bei ihrer Waldbegehung nicht vollends
       tatenlos. Bei dem Einsatz gingen ihre Kletterspezialisten gegen die einzige
       unbewohnte der vier Plattformen vor, die die BesetzerInnen in den Bäumen
       errichtet haben. Bis zu ihrer Zerstörung diente sie als Küche. Die
       bewohnten Plattformen blieben aber unangetastet.
       
       Nach dem Willen des Energiekonzerns RWE soll der Hambacher Forst dem
       Braunkohletagebau Hambach weichen. Aus Protest gegen die Abholzung harren
       mehrere Dutzend AktivistInnen seit Dienstag vergangener Woche in den
       Baumwipfeln aus.
       
       Tief im Wald, nur zu erreichen über kleine, verbarrikadierte Waldwege,
       haben sie in etwa zwölf Meter Höhe Baumhäuser errichtet. Begleitet von
       Sambatrommeln gingen sie unmittelbar nach dem Abzug der Polizei an den
       weiteren Ausbau ihrer temporären Bleibe.
       
       Das Rheinische Braunkohlerevier mit seinen Braunkohletagebauen und
       Kraftwerken, in denen der Energieträger verstromt wird, gilt als die
       klimaschädlichste Region Europas. Pro Jahr werden hier rund 100 Millionen
       Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen. Ein erstes größeres Protestcamp im Wald
       hatte die Polizei nach mehren Monaten im November 2012 geräumt.
       
       9 Sep 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Pascal Beucker
       
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