# taz.de -- NSA räumt Missbrauch ein: Huch, Technik nicht verstanden
       
       > Der US-Geheimdienst NSA hat nach einer Klage Dokumente freigeben müssen,
       > die Verstöße gegen die Privatsphäre belegen. Die Behörde sagt, die
       > Technik sei Schuld daran.
       
 (IMG) Bild: Beim Sammeln der Metadaten von Telefonaten kann man die Privatspähre schon mal vergessen.
       
       SAN FRANCISCO ap/afp | Agenten des US-Geheimdienstes NSA haben nach dessen
       eigenen Angaben rechtswidrig massenhaft Kommunikationsdaten von US-Bürgern
       gesammelt, weil angesichts der Größe und Kompliziertheit des Spähprogramms
       niemand in der Behörde „ein vollständiges technisches Verständnis“ davon
       gehabt habe.
       
       Der NSA hat nach der Klage einer Bürgerrechtsgruppe [1][zahlreiche
       Dokumente freigeben] müssen, die das belegen. Die am Dienstag offengelegten
       Dokumente beziehen sich auf das Sammeln der Metadaten von Telefonaten in
       den USA zwischen 2006 und 2009, für das es oftmals keine juristische
       Grundlage gab.
       
       Sie zeigen, dass die NSA fast 17.800 US-Telefonanschlüsse überwachte – nur
       etwa 1800 seien aber im Anti-Terror-Kampf möglicherweise von Interesse
       gewesen, sagte ein ranghoher Geheimdienstvertreter.
       
       Die Veröffentlichung erreichte die [2][Electronic Frontier Foundation], die
       sich der Verteidigung der Grundrechte in der digitalen Welt verschrieben
       hat. Sie sprach von einem „Sieg“ für die Transparenz.
       
       ## Telefon-Metadaten
       
       Der Nationale Geheimdienstdirektor James Clapper erklärte, damit zeige die
       Regierung ihre Entschlossenheit, „Fehler zu entdecken, zu korrigieren und
       zu berichten, die bei der Umsetzung technisch komplexer Aktivitäten bei der
       Nachrichtenbeschaffung passieren“.
       
       Aus den Dokumenten gehe hervor, dass Übergriffe beim Datensammeln
       abgestellt worden seien, wenn sie entdeckt worden seien – etwa „beim
       Programm zum Sammeln von Telefon-Metadaten“.
       
       Die Regierung hatte bereits nach den Enthüllungen des früheren
       NSA-Miatarbeites Edward Snowden eingeräumt, dass mehr Telefondaten und
       Internetaktivitäten von Amerikanern ausgespäht worden seien, als vom
       Kongress und dem das Programm kontrollierenden Geheimgericht erlaubt. Ein
       Richter dieses Foreign Intelligence Surveillance Courts, Reggie Walton,
       hatte sich im März 2009 verärgert über eine Erklärung des NSA gezeigt, die
       Auflagen beim Datensammeln seien missverstanden worden. Eine solche
       Auslegung von Gerichtsanordnungen strapaziere die Leichtgläubigkeit. Er
       drohte wegen der Überschreitungen sogar mit der Schließung des
       Überwachungsprogramms.
       
       11 Sep 2013
       
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