# taz.de -- Kommentar US-Notenbank: Wenig Luft nach oben
       
       > Beim Zinsniveau diktiert die Wirtschaft der US-Notenbank den
       > Handlungsrahmen. Als Aufseher für die Wall Steet hingegen ist der
       > Fed-Chefposten bedeutsam.
       
 (IMG) Bild: Der Notenbank-Chef bestimmt, wie teuer Geld ist – theoretisch.
       
       Warum ist es wichtig, wer Chef der US-Notenbank Fed wird? Die gängige
       Antwort lautet: Weil er oder sie bestimmt, wie hoch die Zinsen künftig
       liegen. Diese Einschätzung ist zwar nicht ganz falsch, aber ziemlich weit
       daneben. Denn die Industrieländer befinden sich längst in einer Situation,
       in der die Zinsen kaum noch steigen können.
       
       Formal hat die Fed zwar die Macht, die Zinsen nach Gutdünken festzusetzen,
       aber tatsächlich ist diese Macht beschränkt - durch die Realwirtschaft. So
       banal es ist: Zinsen müssen verdient werden. Wirtschaftlich sieht es aber
       auch in den USA nicht besonders gut aus.
       
       Die Arbeitslosigkeit ist weiterhin hoch, und viele Haushalte sind immer
       noch überschuldet, weil sie während der Immobilienblase zu teure Eigenheime
       erworben haben. Die Konsequenz: Die Fed-Chefs können zwar ein bisschen an
       den Zinsen drehen, aber nur noch marginal.
       
       Trotzdem ist es nicht unerheblich, wer Fed-Chef wird. Denn die Notenbank
       hat eine wichtige Aufgabe, die außerhalb der USA meist übersehen wird: Der
       Fed-Ableger in New York ist zentral für die Aufsicht der Wall Street
       zuständig. Es war daher ein Alarmzeichen, dass Präsident Obama mit Larry
       Summers einen Fed-Chef berufen wollte, der vorher als Berater für
       Investmentbanken tätig gewesen war.
       
       Offiziell hat sich Obama nie zu Summers geäußert. Dieses Schweigen haben
       vier Demokraten im Senat geschickt genutzt. Sie kündigten öffentlich an,
       nicht für Summers stimmen zu wollen. Zu den vier Senatoren gehörte die
       wichtigste Bankenkritikerin der USA: Elizabeth Warren. Man kann verstehen,
       dass sich Obama nicht mit ihr anlegen wollte. Er hätte die Schlacht
       verloren.
       
       16 Sep 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrike Herrmann
       
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