# taz.de -- Mexikanischer Drogenboss erschossen: Der Mörder kam als Clown
       
       > Auf einem Kinderfest wird Francisco Rafael Arellano Félix von einem
       > maskierten Unbekannten getötet. Dabei war sein Drogenkartell schon lange
       > auf dem absteigenden Ast.
       
 (IMG) Bild: Kinder lieben ihn. Aber für Francisco Rafael Arellano Félix endete ein Clowns-Auftritt weniger lustig.
       
       MEXICO-STADT dpa | Einer der bekanntesten mexikanischen Drogenbosse ist bei
       einem Kinderfest in einem Pazifikbadeort erschossen worden. Ein Mann sei am
       Freitagabend in das Hotel in Cabo San Lucas eingedrungen und habe Francisco
       Rafael Arellano Félix in Kopf und Brustkorb geschossen, meldeten
       mexikanische Medien am Samstag unter Berufung auf Polizei und
       Staatsanwaltschaft. Nach einigen Berichten hatte der Mörder sich als Clown
       verkleidet.
       
       Nach dem Überfall habe es eine Schießerei und einen Großeinsatz der Polizei
       gegeben. Ob der Täter entkommen konnte, war zunächst unklar. Der Tatort
       Cabo San Lucas liegt an der Südspitze der Halbinsel Baja California
       (Niederkalifornien) und ist ein beliebter Badeort. In der Nähe tagte 2012
       der G20-Gipfel.
       
       Der Ermordete war der älteste der berüchtigten Brüder Arellano Félix. Das
       von ihnen gegründete Drogenkartell von Tijuana im Nordwesten des Landes war
       in den 80er und 90er Jahren eines der mächtigsten in Mexiko. Es soll
       Hunderte Tonnen Kokain und Marihuana in die USA geschmuggelt haben. Es wird
       auch mit dem nie aufgeklärten Mord am Erzbischof von Guadalajara, Juan
       Jesús Posadas Ocampo, 1993 in Verbindung gebracht.
       
       Der Abstieg des Kartells begann vor rund zehn Jahren, als mehrere Brüder
       verhaftet wurden. Drei von ihnen – Francisco Javier, Benjamín und Eduardo -
       verbüßen hohe Haftstrafen, ein vierter – Ramón – kam bei einem Feuergefecht
       um. Andere Kartelle haben die Tijuana-Gruppe abgelöst, als mächtigstes gilt
       heute das Sinaloa-Kartell.
       
       Francisco Rafael, genannt „El Pelón“ (Der Glatzkopf), starb sechs Tage vor
       seinem 64. Geburtstag. Er hatte zwischen 1993 und 2004 eine Haftstrafe in
       Mexiko verbüßt, und wurde anschließend an die USA ausgeliefert. Dort wurde
       er zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Kokain an einen verdeckten
       Ermittler verkauft hatte. Er kam aber schon 2008 wegen guter Führung frei
       und wurde nach Mexiko abgeschoben.
       
       19 Oct 2013
       
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