# taz.de -- 9. Spieltag Fußball-Bundesliga: Super Mario macht den Unterschied
       
       > Dank Götze bleiben die Bayern Spitze, während sich die Dortmunder mühsam
       > zum 1:0 gegen Hannover schleppen. Die Freiburger müssen weiter auf den
       > nächsten Punkt warten.
       
 (IMG) Bild: Marios unter sich: Bayern-Spieler Mario Mandzukic (m.) freut sich mit Götze
       
       BERLIN dpa | Der herausragende Mario Götze hat den FC Bayern München in der
       Fußball-Bundesliga nach der Länderspielpause auf Erfolgskurs gehalten. Nach
       einer enttäuschenden ersten Hälfte und Pausen-Rückstand führte der
       Nationalspieler die Münchner als dreifacher Torvorbereiter noch zu einem
       4:1 (0:1)-Sieg gegen den FSV Mainz 05.
       
       Nach dem Rückstand durch Shawn Parker (44. Minute) war der nach dem
       Seitenwechsel eingewechselte Götze vor 71.000 Zuschauern an den ersten drei
       Bayern-Treffern von Arjen Robben (50.), Thomas Müller (52.) und Mario
       Mandzukic (69.) beteiligt.
       
       Vier Tage vor dem Champions-League-Spiel gegen Viktoria Pilsen schraubte
       Müller (82./Foulelfmeter) den Erfolg mit seinem siebten Liga-Doppelpack
       noch weiter in die Höhe. Die Münchner jagen nach 34 ungeschlagenen Spielen
       weiter den Uralt-Bundesligarekord des Hamburger SV von 36 Partien ohne
       Niederlage. Mainz ist nun seit sechs Spielen ohne Sieg.
       
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       Beim hart erkämpften 1:0 (1:0) über Hannover 96 gab die Mannschaft von
       Borussia Dortmund eine sportliche Antwort auf die unglückliche erste
       Saisonniederlage am vorigen Spieltag in Mönchengladbach und den Verlust der
       Bundesliga-Tabellenführung. Vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften Signal
       Iduna Park sorgte Marco Reus in der 4. Minute per Foulelfmeter für den
       fünften Erfolg im fünften Heimspiel.
       
       Allerdings taugte die über weite Strecken mäßige Partie nur bedingt als
       Mutmacher für das schwere Champions-League-Spiel am Dienstag beim FC
       Arsenal. Hannover bleibt trotz beachtlicher Gegenwehr in der Fremde weiter
       ohne Punkt und Tor.
       
       Rechtzeitig vor den englischen Wochen mit sechs Spielen in 22 Tagen
       entspannte sich beim BVB die Personallage: Reus, Nuri Sahin und Sven Bender
       standen in der Startelf, Außenverteidiger Marcel Schmelzer kehrte nach
       vierwöchiger Zwangspause zumindest in den Kader zurück. Dagegen mussten die
       Gäste neben Didier Ya Konan in Mame Diouf auf eine weitere Offensivkraft
       verzichten.
       
       Die Genesung von Leistungsträgern schien die Borussia zu beflügeln. Ihr
       stürmischer Auftakt wurde früh belohnt: Nach einem Foul von Hannovers
       Hiroki Sakai an Erik Durm entschied Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen)
       auf Strafstoß. Die Chance zu seinem fünften Saisontreffer ließ sich Reus
       nicht entgehen.
       
       Der Rückstand nach nur vier Minuten warf die Gäste jedoch nicht aus der
       Bahn. Mit zunehmender Spielzeit fanden sie besser ins Spiel. Vergeblich
       suchte der BVB nach Lücken in der gut organisierten Abwehr der
       Norddeutschen. Allerdings mangelte es Hannover in der Offensive zunächst an
       Durchschlagskraft, um den überlegenen Gegner ernsthaft in Gefahr zu
       bringen. Bis auf einen von BVB-Torhüter Roman Weidenfeller parierten
       Fernschuss des einzigen Stürmers Artur Sobiech (13.) blieben Chancen in
       einer bis zur Pause dürftigen Partie Mangelware.
       
       Erst nach Wiederanpfiff erhöhte sich der Unterhaltungswert. Der Gast war
       bei Chancen von Sobiech (52.) und Edgar Prib (56.) dem Ausgleich nahe. Auf
       der Gegenseite verhinderte Keeper Ron-Robert Zieler (55.) bei einem Schuss
       von Henrich Mchitarjan (53.) das mögliche 2:0 der Borussia. In der
       Schlussphase erhöhte das Team von Trainer Mirko Slomka den Druck auf das
       Dortmunder Tor. Nur mit Mühe und Not rettete der kraftlos wirkende BVB die
       Führung über die Zeit.
       
       ## 
       
       Schalke 04 hat trotz großer Verletzungsprobleme die Verfolgsjagd in der
       Fußball-Bundesliga fortgesetzt. Der Champions-League-Teilnehmer gewann am
       Samstag die Auswärtspartie bei Eintracht Braunschweig äußerst glücklich mit
       3:2 (1:1) und verbesserte sich auf die internationalen Plätze. Ein spätes
       Tor von Roman Neustädter (90.+1 Minute) verhinderte am Samstag einen
       verdienten Punktgewinn des kämpferisch starken Aufsteigers, der eine
       zweimalige Führung nicht nutzen konnte.
       
       Vor 23 251 Zuschauern im ausverkauften Eintracht-Stadion brachten Orhan
       Ademi (20.) und Karim Bellarabi (59.) die Braunschweiger zweimal in
       Führung. Das reichte aber nicht zum ersten Bundesliga-Heimsieg seit mehr
       als 28 Jahren. Max Meyer (29.), der eingewechselte Leon Goretzka (65.)
       sowie Neustädter mit seinem Last-Minute-Tor retteten den Königsblauen die
       Generalprobe für das nächste Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea.
       
       Schalke-Trainer Jens Keller musste sein Team auf mehreren Positionen
       umbauen. Neben dem langzeitverletzten Torjäger Klaas-Jan Huntelaar fehlten
       die angeschlagenen Leistungsträger Kevin-Prince Boateng, Jefferson Farfan
       und Jermaine Jones. Im Tor stand erstmals nach zwei Jahren Ralf Fährmann.
       Der Vertreter von Stammkeeper Timo Hildebrand (Hexenschuss) musste bei
       seinem Comeback bereits nach 20 Minuten den Ball aus dem Tor holen.
       
       An der Braunschweiger Führung war Fährmann allerdings schuldlos. Nach einer
       verhaltenen Anfangsphase, in der Schalke trotz Feldüberlegenheit keine
       zwingenden Chancen hatte, landete ein langer Ball von Eintrachts
       Innenverteidiger Deniz Dogan bei Stürmer Ademi. Der agile Angreifer
       düpierte mit einer geschickten Körpertäuschung seinen Bewacher Bendikt
       Höwedes und ließ Fährmann keine Chance.
       
       Schalke reagierte nicht geschockt, sondern erhöhte den Druck. Dennis Aogo
       (25.) vergab die erste Ausgleichschance, Meyer machte es kurz danach
       besser. Nach einem Kopfball von Adam Szalai, den Braunschweigs Torhüter
       Daniel Davari abprallen ließ, schaltete der zentrale Mittelfeldspieler am
       schnellsten und schob zum 1:1 ein.
       
       Die Eintracht setzte auch im zweiten Durchgang die kämpferischen Akzente,
       Schalke nutzte die wenigen Chancen aber konsequenter. Allerdings setzte
       sich das Verletzungspech fort. Mittelfeldmann Marco Höger wurde nach 35
       Minuten mit einem bandagierten Knie gegen Goretzka ausgewechselt. Högers
       Einsatz gegen Chelsea ist fraglich.
       
       ## Ein Punkt für Nürnbergs Einweg-Trainer
       
       Der 1. FC Nürnberg bleibt in der Bundesliga weiter sieglos, hat unter
       Interimstrainer Roger Prinzen in Frankfurt aber immerhin ein Remis
       erkämpft. Joker Josip Drmic sicherte den Franken am Samstag vor 50 200
       Zuschauern beim 1:1 (0:0) durch seinen Treffer in der 86. Minute zumindest
       einen Punkt. Vaclav Kadlec hatte die Eintracht in der 50. Minute in Führung
       gebracht. Die Hessen verpassten im 750. Heimspiel ihrer
       Bundesliga-Geschichte den 400. Erfolg und den ersten Sieg vor eigenem
       Publikum in dieser Spielzeit.
       
       Nürnbergs Übergangscoach Prinzen hatte die „Club“-Elf nach dem 0:5-Debakel
       gegen den Hamburger SV nur auf zwei Positionen verändert. In seinem sehr
       wahrscheinlich einzigen Spiel als Cheftrainer beorderte Prinzen Routinier
       Javier Pinola auf die linke Abwehrseite, zudem rückte Niklas Stark ins
       defensive Mittelfeld.
       
       FCN-Sportdirektor Martin Bader hofft zu Beginn der kommenden Woche einen
       Nachfolger für den vor zwei Wochen entlassenen Wiesinger zu präsentieren.
       Als Favoriten gelten weiter der österreichische Nationaltrainer Marcel
       Koller sowie der Niederländer René Meulensteen. Kommentieren wollte Bader
       das vor der Partie wie gewohnt nicht.
       
       In Frankfurt hielten die Franken die Partie bis zum Schluss offen. Zwar
       waren die Gastgeber die meiste Zeit überlegen, die Gäste agierten aus einer
       kompakten Defensive heraus aber sehr diszipliniert. Die Eintracht, bei der
       Alexander Meier und Bastian Oczipka nach langen Verletzungspausen für
       Takashi Inui und Constant Djakpa in die Startelf gerückt waren, tat sich
       deshalb im ersten Durchgang sehr schwer.
       
       Lediglich Stefan Aigner (5. Minute) und Tranquillo Barnetta (31.) sorgten
       für ein wenig Gefahr. Beide scheiterten aber am gut reagierenden Raphael
       Schäfer im Nürnberger Tor. Zudem hatte der FCN Glück, dass Schiedsrichter
       Christian Dingert nach einem vermeintlichen Foul von Pinola an Aigner nicht
       auf Strafstoß für die Hessen entschied (18.).
       
       Kurz nach dem Seitenwechsel gerieten die Nürnberger aber doch in Rückstand.
       Nach feinem Zuspiel von Meier tauchte Kadlec alleine vor dem Gäste-Tor auf
       und überwand Schäfer kaltschnäuzig zur Frankfurter Führung. Für den
       Tschechen war der vierte Saisontreffer im siebten Spiel.
       
       Erst nach dem Rückstand wurden die Franken etwas mutiger. Zunächst wurde
       Tomas Pekhart nach gut einer Stunde erst im letzten Moment von Oczipka
       gestoppt, kurz darauf traf Stark mit einem Fernschuss nur die Latte des
       Frankfurter Gehäuses. Es war bereits der achte Aluminium-Treffer der
       Nürnberger in dieser Saison.
       
       Die Eintracht zog sich nun weit zurück und lauerte auf Konter. Allerdings
       fehlt es dem Veh-Team dabei an Genauigkeit. Dies wurde kurz vor dem Ende
       bestraft, als Drmic zum nicht unverdienten Ausgleich traf. Kurz darauf
       hatte Pinola sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an
       Trapp.
       
       ## Freiburger bleiben Vorletzte
       
       Werder Bremen und der SC Freiburg haben sich am 9. Spieltag der
       Fußball-Bundesliga zum ersten 0:0 der Saison gequält. Nach einem äußerst
       schwachen Spiel sind die Gäste weiter sieglos Tabellenvorletzter. Die vom
       ehemaligen Freiburger Coach Robin Dutt betreuten Bremer verpassten den
       Sprung auf die Europapokalränge, blieben aber auch im vierten Spiel in
       Serie unbesiegt.
       
       Gästetrainer Christian Streich versuchte mit Vaclav Pilar in der Startelf
       zum ersten Sieg zu kommen. Der Tscheche konnte erstmals nach einer
       langwierigen Knieverletzung seit seinem Wechsel im Sommer 2012 nach
       Deutschland in der Bundesliga spielen. Pilar, bei der EM 2012 einer der
       besten seines Landes, belebte das Offensivspiel der Breisgauer merklich.
       Dank ihm stellten die Gäste die Hanseaten im ersten Durchgang immer wieder
       vor Probleme. Mehr als die Torschüsse von Admir Mehmedi (2. Minute) und
       Sebastian Freis (43.), der alleine auf Werder-Keeper Sebastian Mielitz
       zulief und deutlich verzog, brachten die Gäste an klaren Chancen indes
       nicht zustande.
       
       Das machten die Bremer etwas besser, die nach knapp 20 Minuten stärker
       wurden und die Spielführung übernahmen. Zweimal Aaron Hunt (18./27.) und
       Nils Petersen (27.) scheiterten aber entweder am guten Freiburger Keeper
       Oliver Baumann oder verzogen knapp. Kurz vor der Pause köpfte Petersen noch
       einmal Baumann aus kurzer Distanz an – trotz guter Chancen ging es torlos
       in die Pause.
       
       Im zweiten Durchgang wurde das Spielniveau noch überschaubarer. Torszenen
       resultierten zumeist aus individuellen Fehlern, klare Chancen gab es beim
       Fehlpassfestival beider Teams lange Zeit aber keine mehr. Früh begannen die
       Werder-Fans angesichts der Lethargie auf dem Spielfeld zu pfeifen. Dabei
       hatten die Hausherren durch Santiago Garcia (56.) und Aaron Hunt (72.) auch
       in der zweiten Hälfte zumindest die besseren Möglichkeiten.
       
       Bis zum Ende mühte sich fast nur noch Werder vergeblich vor dem Tor. Erst
       in der turbulenten Schlussphase hatten beide Teams noch Möglichkeiten auf
       einen glücklichen Sieg. Freiburgs Matthias Ginter köpfte den Ball nach
       einer Ecke an die Latte (89.). Im Gegenzug scheiterte Petersen (90.+1)
       erneut an Baumann.
       
       19 Oct 2013
       
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