# taz.de -- Streit um Polit-Satire: Lotto King Karl gegen Lampedusa-Lied
       
       > Der Sänger ist sauer auf den NDR, weil die Sendung „Extra 3“ seinen Song
       > "Hamburg, meine Perle" zu einem Pamphlet gegen den Umgang Hamburgs mit
       > Flüchtlingen umdichtete.
       
 (IMG) Bild: „Wenn du aus Lampedusa kommst, schicken wir dich gleich nach Hause“ - im Originaltext von Lotto King Karl klang das irgendwie anders
       
       Lotto King Karl ist empört. Die NDR Satire-Sendung „Extra 3“ hat sein
       HSV-Stadionlied „Hamburg meine Perle“ umgedichtet, um auf die schwierige
       Situation der s ogenannten Lampedusa-Flüchtlinge aufmerksam zu machen –
       ohne den Sänger zu fragen.
       
       In dem kurzen [1][Video] wird die Flüchtlingspolitik des Hamburger Senats
       kritisiert. Der Refrain wurde in „Hamburg, meine Perle, du SPD-regierte
       Stadt, wir haben kein Herz und keine Ehre, wir sind die Stadt, die auf euch
       kackt“ umgeschrieben. „Mich ärgert, dass ich in eine politische Schublade
       gesteckt werde“, sagte der Entertainer, der auch Stadionsprecher des HSV
       ist, der Bild-Zeitung. „Das ist geschmacklos, wir haben diesen Song für die
       Stadt gemacht und nicht gegen die Stadt.“
       
       Der Sänger hat laut Bild-Zeitung bereits einen Anwalt eingeschaltet. Beim
       NDR habe sich dieser jedoch noch nicht gemeldet, sagte ein Sprecher des
       Senders.
       
       Auch CDU-Landeschef Marcus Weinberg kritisierte den Satire-Beitrag: „’Extra
       3‘ verunglimpft ganz Hamburg und seine Hilfsbereitschaft gegenüber
       Flüchtlingen.“ Die Grenzen des Geschmacks sieht der CDU-Mann überschritten.
       
       Senatssprecher Jörg Schmoll findet die Machart des Lampedusa-Liedes
       ebenfalls unpassend. „Wir sorgen mit großem Einsatz und finanziellen
       Mitteln in Höhe von 256 Millionen Euro für eine geeignete Unterbringung der
       Flüchtlinge in Hamburg.“ Auch die mit den Worten „Wenn du aus Lampedusa
       kommst, schicken wir dich gleich nach Hause“ formulierte Kritik an der
       Senats-Politik, sei unangebracht. „Auch für die Lampedusa-Flüchtlinge
       werden Unterkünfte bereitgestellt, wenn sie ihre Namen nennen.“
       
       An die guten Absichten des Senats glauben viele Unterstützer der
       Lampedusa-Gruppe nicht.
       
       2 Nov 2013
       
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 (DIR) [1] http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/videos/extra6235.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andrea Scharpen
       
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