# taz.de -- Digitale Medienpädagogik: Regeln lernen durch Computerspiele
       
       > Mehr als daddeln: Kinder können über Computerspiele Regeln erlernen wie
       > beim Fußball. Ein Pilotprojekt will Verständnis dafür auch bei Älteren
       > schaffen.
       
 (IMG) Bild: Auch in Computerspielen gibt es einen Verhaltenskodex, sagt Roland Rosenstock.
       
       GREIFSWALD dpa | Beim Computerspielen können Kinder Sozialkompetenzen und
       Regeln nach Ansicht des Medienpädagogen Roland Rosenstock ebenso gut
       erlernen wie beim Fußball oder Handball. „Regeln für eine Kultur sind
       Kindern immer über Spiele vermittelt worden“, sagt der Professor aus
       Greifswald. Computerspiele seien dabei so geeignet wie Brettspiele oder
       Fußball. Die Sprachkontrolle in den Spielen sei hoch, es gebe einen
       Verhaltenskodex.
       
       Die Skepsis der älteren Generation gegenüber Computerspielen – wie es sie
       in früheren Zeiten gegenüber Kinderbüchern, Radio und Fernsehen gab – nehme
       ab. Auch ältere Menschen begriffen zunehmend, dass Computerspiele für ihre
       Generation wichtig werden und Vorteile bringen. „Computerspiele können
       Handicaps ausgleichen, sie können Bewegung zurückbringen und sie können
       kulturelle Räume eröffnen, die der Nutzer sonst nie betreten würde.“ Erste
       Untersuchungen belegten positive Effekte des Computerspiels bei älteren
       Demenzkranken.
       
       Der Professor an der Universität Greifswald leitet das medienpädagogische
       Pilotprojekt „[1][ComputerSpielSchule]“. Seit zwei Jahren wird dabei
       generationenübergreifend beim gemeinsamen Computerspiel die Medienkompetenz
       von Kindern und Eltern gefördert. Ziel sei es, die Barrieren, die durch
       unterschiedliches Medienverständnis der Generationen entstanden sind, zu
       überwinden.
       
       Der Medienexperte war an diesem Freitag als Redner der Fachtagung „Das
       Leben ist (k)ein Spiel!“ der Evangelischen Akademie der Nordkirche geladen.
       Er warnt davor, Kindern das Computerspielen zu verbieten. „Toleranz heißt,
       etwas zu verstehen, was ich selber nicht praktiziere“, sagte Rosenstock. Am
       besten sei es deshalb, sich dazuzusetzen, mitzuspielen und zu sehen, warum
       das Spiel den Kindern wichtig sei. „Wir machen die Beobachtung, dass die
       Eltern dann auch Vorurteile abbauen.“ Jede Familie habe eine Spielkultur.
       Heute gehöre eben der Computer oder die Spielkonsole dazu.
       
       8 Nov 2013
       
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 (DIR) [1] http://www.uni-leipzig.de/~compsp/Csl/
       
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