# taz.de -- Nach Leck in unterirdischer Ölpipeline: Tödliche Explosion in Ostchina
       
       > Erst leckt Öl aus einer Pipeline in China und fließt in die Kanalisation.
       > Dann gibt es eine große Explosion. Die Wucht reißt über Hunderte Meter
       > die Erde und Straßen auf.
       
 (IMG) Bild: Das Leck in der Ölpipeline verursachte eine heftige Explosion: Trümmer und Autos wurden durch die Luft gewirbelt.
       
       PEKING dpa | Eine gewaltige Explosion an einer unterirdischen Ölpipeline in
       der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao hat mindestens 35 Menschen das Leben
       gekostet. 166 wurden verletzt, wie das chinesische Staatsfernsehen
       berichtete. Das Unglück in der Nähe des Chemiewerks Lidong im Bezirk
       Huangdao passierte am Freitag nach einem Ölleck.
       
       Die Wucht der Explosion riss in angrenzenden Wohngebieten über Hunderte
       Meter die Erde und den dicken Asphalt von Straßen auf. „So etwas habe ich
       bisher nur in Katastrophenfilmen gesehen“, sagte ein Mitglied der
       Rettungsmannschaften der Nachrichtenagentur Xinhua.
       
       Ein Bus mit Fahrgästen sei in eine breite Spalte in der Straße gerutscht
       und eingequetscht worden, berichtete der Augenzeuge. Die Menschen seien
       eingeschlossen gewesen. Dutzende Autos und Motorräder wurden durch die
       Explosion hochgeschleudert und umgekippt. Häuser wurden beschädigt und
       Bäume stürzten um. Hunderte Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte waren
       im Einsatz. Eine riesige Rauchwolke stieg über dem Industriekomplex in den
       Himmel.
       
       Das Unglück begann, als in den frühen Nachtstunden zunächst Risse und ein
       Leck in der Pipeline entdeckt worden waren, wie die Stadtregierung
       berichtete. Einsatzkräfte hätten umgehend den Ölfluss in der Leitung
       gestoppt und Reparaturen begonnen. Das ausgetretene Öl sei aber auch in die
       städtische Kanalisation geflossen. Es habe ein Feuer gegeben, was
       schließlich die Explosion ausgelöst habe.
       
       Ein Terroranschlag werde ausgeschlossen, teilte die Stadtregierung mit.
       Bilder im Internet zeigten schwere Zerstörungen. Autos wurden von schweren
       Steinbrocken und Geröll verschüttet und zum Teil völlig zerquetscht. Selbst
       Lastwagen waren umgekippt. Der Riss von der Explosion in der Erde war zum
       Teil metertief. Bei den Bergungsarbeiten mussten Bagger eingesetzt werden.
       
       Öl floss über die Kanalisation auch in die Bucht von Jiaozhou. Am Ausfluss
       habe es ebenfalls ein Feuer und Explosionen gegeben, berichtete die
       Staatsagentur Xinhua, ohne Details zu nennen. Das Öl habe ein Meeresgebiet
       von rund 3.000 Quadratmetern verseucht. Die 176 Kilometer lange Pipeline
       zwischen den Städten Qingdao und Weifang war erst im August in Betrieb
       genommen worden und gehört dem größten chinesischen Ölkonzern Sinopec.
       
       22 Nov 2013
       
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