# taz.de -- Saarbrücken-Trainer über BVB und Pokal: „Zu vergleichen ist nicht fair“
       
       > Im DFB-Pokal spielt am Dienstagabend der 1. FC Saarbrücken gegen den BVB.
       > Trainer Milan Sasic über seine Mission beim Drittligisten.
       
 (IMG) Bild: Und gegen die soll Saarbrücken gewinnen? BVB-Spieler nach dem Pokalsieg 2012
       
       taz: Herr Sasic, Sie sind im September als Retter in Saarbrücken engagiert
       worden. Der Klub ist immer noch Vorletzter. Was haben Sie bewegt? 
       
       Milan Sasic: Ich habe die Aufgabe mit klaren Visionen übernommen. Die
       Situation war und ist noch sehr schwer. Aber von meinem Naturell hatte ich
       nie Probleme mit schwierigen Aufgaben, ich sehe das als Herausforderung an.
       Wenn man so etwas meistert, kommt man meist stärker da heraus. Ich arbeite
       in einem Traditionsverein, in einer Landeshauptstadt – daher muss das Ziel
       sein, irgendwann in den Profifußball zurückzukehren. Es braucht hier eine
       große Bühne.
       
       Wie sehen Sie die Ausgangslage für das Pokalspiel heute gegen Borussia
       Dortmund? 
       
       Dafür brauche ich keinen Spieler extra motivieren – dieses Spiel ist
       Antrieb genug. Die Teams zu vergleichen ist nicht fair, weil Welten
       dazwischen liegen. Ein durchschnittlicher Spieler von Borussia Dortmund
       kostet so viel wie unser gesamter Kader. Wir haben nur eine Chance, wenn
       Dortmund total versagt. Aber man muss mir auch recht geben: Sie haben die
       letzten Jahre nur sehr, sehr selten versagt.
       
       Mit Jürgen Klopp gab es einige Berührungspunkte in der Vergangenheit, oder? 
       
       Mein erstes Freundschaftsspiel mit TuS Koblenz war gegen den FSV Mainz, als
       er gerade dort als Trainer angefangen hatte. Und in der Bundesliga hatte
       ich mit dem 1. FC Kaiserslautern das Vergnügen, gegen ihn und die Mainzer
       anzutreten. Daraus ist Respekt entstanden. Der Fußball, den er mit Dortmund
       praktizieren lässt, ist auch meine Spielweise, die ich über Jahre lehre:
       Der Gegner soll möglichst wenig Zeit und Raum haben; der Ballgewinn ist der
       Angriffsauslöser.
       
       Nach Ihrem letzten Engagement in Duisburg war es ruhiger um Sie geworden.
       Davor hatten Sie in Kaiserslautern in der zweiten Liga eine ähnlich
       schwierige Mission wie nun in Saarbrücken zu erfüllen. 
       
       Ich habe den Klub damals wenige Monate vor Saisonschluss übernommen, als er
       vor dem Sturz in die Drittklassigkeit stand. Ich hatte nie eine Chance,
       Deutscher Meister zu werden, aber was ich dann am letzten Spieltag gegen
       den Köln erlebt habe, war Wahnsinn: 20 Minuten vor Schluss stand es noch
       0:0, und wir mussten das Spiel gewinnen. Gerry Ehrmann hat mir danach
       gesagt, er hätte solch intensiven Jubel bei keiner der beiden
       Meisterschaften miterlebt. So etwas vergisst man nicht. Und das macht mich
       natürlich auch gelassener, was meine Aufgabe hier angeht. Es ist nicht
       entscheidend, wann man es schafft – wichtig ist, dass man es schafft.
       
       Der alte Ludwigspark wird heute noch einmal ausverkauft sein, ist aber
       ansonsten arg in die Jahre gekommen. Wie wichtig wäre ein neues Stadion in
       Saarbrücken? 
       
       Aus wirtschaftlichen Gründen ist eine gute Infrastruktur und ein modernes
       Stadion Voraussetzung. Aber es gibt leider genug Beispiele, wo der Preis zu
       hoch ist. Wenn zwischen dem Etat und der Stadionmiete ein zu großes
       Missverhältnis besteht, sind Klubs oft nicht mehr wettbewerbsfähig. Ich
       glaube, dass in Saarbrücken die Politiker erkannt haben, wie wichtig die
       Stadionfrage für den 1. FC Saarbrücken ist. Deshalb ist es allerwichtigste
       Aufgabe, sich in dieser Saison zu stabilisieren und die dritte Liga zu
       halten, weil sich danach eine Perspektive öffnet …
       
       Sie erfüllen bei Saarbrücken auch Manageraufgaben: Haben Sie schon
       entschieden, wie die Einnahmen im DFB-Pokal verwendet werden? 
       
       Wir werden gemeinsam diskutieren, inwieweit wir das eingenommene Geld durch
       den Pokal dazu verwenden, die Mannschaft noch zu verstärken. Ich möchte
       noch betonen, dass ohne meinen Vorgänger Jürgen Luginger wir dieses Spiel
       gegen Dortmund gar nicht hätten.
       
       3 Dec 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Frank Hellmann
       
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