# taz.de -- Bebende Esso-Häuser: Risse im Beton
       
       > Im wegen akuter Einsturzgefahr evakuierten Gebäudekomplex, entdecken
       > Bauprüfer Anzeichen für eine Erschütterung in der Tiefgarage.
       
 (IMG) Bild: Seit Juni mit etlichen Stützpfeilern gesichert: Die Balkone der maroden Esso-Häuser auf St. Pauli.
       
       HAMBURG taz | Die Statik der einsturzgefährdeten Esso-Häuser am
       Spielbudenplatz ist am Montag erneut untersucht worden. Bauprüfer der
       Landesprüfstelle bewerteten den Zustand der maroden Gebäude aus den 1960er
       Jahren und entdeckten Anzeichen für eine Erschütterung: In der Tiefgarage,
       die seit Juni mit 1.600 Stahlstützen stabilisiert wird, gibt es Haarrisse
       im Beton.
       
       Was die Häuser zum Wackeln brachte, ist Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD)
       zufolge weiter unklar. Das Bezirksamt sperrte die Häuser in der Nacht zu
       Sonntag, nachdem Bewohner von bebenden Wänden und rieselnden Decken
       berichtet hatten.
       
       Die rund 100 Mieter kamen zunächst bei Freunden oder in einer Notunterkunft
       unter. Inzwischen hat der Eigentümer, die Bayrische Hausbau, 65 MieterInnen
       in Hotels einquartiert, bis es Ersatzwohnungen gibt. Die ersten sechs
       Mieter haben Grote zufolge bereits Wohnungen auf St. Pauli bekommen.
       
       Das Bezirksamt schließt eine Rückkehr in die Häuser aus: „Wir sind froh,
       dass wir die Leute rechtzeitig rausgeholt haben, wir werden sie nicht
       wieder reinlassen“, sagte Grote der taz. Nach der Evakuierung durften die
       Mieter am Montag in die Wohnungen, um Haustiere, Medikamente und Wertsachen
       einzupacken. Auch in den kommenden Tagen dürfen sie nur in Begleitung
       weitere Sachen abholen.
       
       Aus heiterem Himmel kommt die Nachricht über den schlechten Zustand der
       Häuser nicht: Im Juni wurde in einem Gutachten des Bezirksamtes
       festgestellt, dass die Gebäude nicht standsicher sind. Mit einer
       Sofortmaßnahme wurde damals Tiefgarage und Balkone mit Stützpfeilern
       gesichert.
       
       Der Investor steht schon länger in der Kritik, die Häuser wegen der
       Neubaupläne zu vernachlässigen. Die Initiative Esso-Häuser erstattete
       deshalb im Oktober Anzeige. Der Bezirksamtsleiter stellt dem Investor jetzt
       in Aussicht, den Abriss auf das erste Quartal 2014 vorzuverlegen. „Es gibt
       jetzt, wo niemand mehr in den Häusern wohnt, keinen Grund, die Häuser
       länger stehen zu lassen.“
       
       16 Dec 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lena Kaiser
       
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