# taz.de -- Journalistin erhebt schwere Vorwürfe: Angriff war Rache
       
       > Die Attacke auf die ukrainische Journalistin Tetjana Schornowil war kein
       > Zufall. Nach Meinung der überfallenen Jounalistin, sei es aus Rache
       > geschehen.
       
 (IMG) Bild: Protest gegen Präsident Janukowitsch und Solidaritätsbekundung für Tetjana Schornowil.
       
       KIEW afp | Die vor einigen Tagen brutal zusammengeschlagene ukrainische
       Journalistin Tetjana Schornowil vermutet Rachemotive hinter dem Überfall.
       Der Angriff sei „nicht zufällig“ gewesen, sagte Schornowil am Freitag dem
       oppositionellen Fernsehsender Kanal 5 mit Blick auf ihre jüngsten
       Recherchen zu den Luxusvillen der ukrainischen Staatselite. Auf den
       Fernsehbildern war Schornowils gebrochene Nase zu erkennen sowie ihr
       lädiertes Auge, das sie noch immer nicht öffnen kann.
       
       Schornowil war in der Nacht zu Mittwoch [1][von Unbekannten attackiert
       worden]. Der Vorfall machte international Schlagzeilen und empörte die
       ukrainische Opposition. Die Vertretungen der EU und der USA in Kiew übten
       nach Bekanntwerden des Überfalls schwere Kritik.
       
       Sie sei von einem „schwarzen Luxus-Geländewagen“ verfolgt worden, nachdem
       sie tagsüber die Villen des Innenministers Witali Sachartschenko und des
       Generalstaatsanwalts Viktor Pschonka fotografiert habe, sagte Schornowil.
       Auf dem Heimweg zu ihrem Wohnort nahe Kiew habe der Jeep sie von der Straße
       gedrängt.
       
       „Wenn du von einem Luxus-Geländewagen gerammt wirst, weißt du, dass ein
       Preis auf dein Leben ausgesetzt wurde“, sagte Schornowil dem Fernsehsender.
       Wie die Frau weiter berichtete, schlugen die Insassen des Geländewagens ihr
       Autofenster ein. Sie habe noch versucht wegzulaufen, sei aber eingeholt und
       zusammengeschlagen worden. „Sie schlugen mir immer wieder auf den Kopf und
       ins Gesicht. Ich war sicher, sie wollten mich töten“, sagte Schornowil.
       
       Der Anschlag könne ihrer Meinung nach auch „Vergeltung“ dafür sein, dass
       sie kürzlich während einer Oppositionsveranstaltung ein
       Überwachungsfahrzeug des Geheimdienstes beschädigt habe, sagte Schornowil.
       
       Die bekannte Journalistin hat vielfach über eine von Präsident Viktor
       Janukowitsch „illegal privatisierte“ Luxusresidenz vor den Toren Kiews
       berichtet. In dem Interview mit Kanal 5 sagte Schornowil, sie habe kürzlich
       einen weiteren Wohnsitz des Staatschefs ausfindig gemacht. Schornowil
       schreibt vor allem für die Oppositionswebsite „Ukrainska Prawda“. Sie hatte
       sich an den proeuropäischen Demonstrationen in ihrem Land beteiligt und
       veröffentlichte mehrere sehr kritische Artikel über Janukowitsch und sein
       Umfeld.
       
       27 Dec 2013
       
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