# taz.de -- Raketenangriff aus dem Libanon: Israel antwortet mit Artilleriefeuer
       
       > Wer steckt hinter dem Abschuss von Katjuscha-Raketen in Richtung Israel?
       > Die Regierung Netanjahu beschuldigt die Hisbollah. Ein Ex-Spion sieht
       > ganz andere Akteure am Werk.
       
 (IMG) Bild: Ein israelischer Soldat durchsucht das Gelände, in dem die Katjuscha-Raketen niedergegangen sein sollen.
       
       TEL AVIV/BEIRUT dpa | Israel hat am Sonntag auf Raketenangriffe aus dem
       Libanon mit massivem Artilleriefeuer reagiert. Es seien Dutzende Granaten
       auf den libanesischen Abschussort abgefeuert worden, bestätigte eine
       Armeesprecherin in Tel Aviv. Militante Libanesen hatten zuvor nach
       Medienberichten fünf Katjuscha-Raketen auf den Norden Israels abgefeuert.
       Es gab weder in Israel noch im Libanon Berichte zu möglichen Opfern.
       UN-Friedenstruppen waren in Kontakt mit beiden Seiten, um die Lage zu
       beruhigen.
       
       Der israelische Polizeisprecher Micky Rosenfeld sagte, es habe zwei
       Einschläge nahe der Grenzstadt Kiriat Schmona gegeben. Zuletzt waren im
       August Raketen aus dem Libanon in Israel eingeschlagen. Israel reagierte
       darauf mit einem Luftangriff auf ein Palästinenserlager südlich von Beirut.
       Vor knapp zwei Wochen war allerdings im Grenzgebiet zum ersten Mal seit
       2010 ein israelischer Offizier erschossen worden. Die libanesische Armee
       sprach von der Einzeltat eines Soldaten.
       
       Es war zunächst unklar, wer hinter dem neuen Raketenangriff auf Israel
       stand. Während des Libanonkriegs von 2006 hatte die mit dem Iran und Syrien
       kooperierende Hisbollah-Miliz Tausende von Raketen auf den Norden Israels
       abgefeuert. Seitdem war es an der Grenze überwiegend ruhig.
       
       Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warf der Hisbollah
       vor, hinter den Angriffen zu stehen und sprach von „Kriegsverbrechen“. Man
       sehe die libanesische Regierung als verantwortlich für die Vorfälle. Israel
       werde weiter hart auf solche Angriffe reagieren.
       
       Ein ehemaliger ranghoher Mitarbeiter des israelischen Militärgeheimdienstes
       sagte jedoch am Sonntag, er sehe die Hisbollah nicht als verantwortlich für
       die Angriffe. „Die Hisbollah hat kein Interesse daran, in einen Konflikt
       mit Israel verwickelt zu werden“, sagte Aviv Oreg. Er gehe von der Tat
       einer Organisation mit Verbindungen zum Globalen Dschihad aus, einer
       militanten Splittergruppe. „Sie wollen Israel provozieren, damit es gegen
       Hisbollah losschlägt, wegen der fortwährenden Beteiligung der Hisbollah an
       den Kämpfen in Syrien“, sagte Oreg.
       
       29 Dec 2013
       
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