# taz.de -- Proteste in Bangkok: Ein friedlicher Volksputsch
       
       > Regierungsgegner blockieren Straßen in Bangkok. Polizei und Armee sind im
       > Großeinsatz, halten sich aber zurück. Das Geschäftsleben erlahmt.
       
 (IMG) Bild: Der unvermeidliche Guy Fawkes ist auch in Bangkok.
       
       BANGKOK dpa | Zehntausende Regierungsgegner haben am Montag die
       thailändische Hauptstadt Bangkok teilweise lahmgelegt. Sie besetzten
       mindestens sieben wichtige Kreuzungen in der Innenstadt und marschierten in
       langen Protestzügen durch große Einfallstraßen. Ihr Anführer Suthep
       Thaugsuban führte einen Marsch an. Die Demonstranten haben friedliche
       Proteste versprochen, die Sicherheitskräfte wollen mit Zurückhaltung
       agieren. Mehr als 15.000 Polizisten und Soldaten sind im Einsatz. „Sie sind
       unbewaffnet“, betonte ein Sprecher der staatlichen Einsatzzentrale (Capo)
       
       Anhänger der Regierung wollten ebenfalls demonstrieren, allerdings
       außerhalb Bangkoks. Die Regierung wirft Suthep vor, absichtlich Chaos und
       Gewalt zu provozieren, um einen Putsch herbeizuführen. Die Armee hat
       Putschgerüchte wiederholt zurückgewiesen. „Wir machen unseren eigenen
       Putsch, einen Volksputsch“, rief Suthep. „Wir brauchen das Militär nicht,
       wir rufen alle Beamten auf, auch Soldaten und Polizisten, uns zu
       unterstützen.“
       
       An den besetzten Kreuzungen entlang der zentralen Einkaufsmeile Sukhumvit
       Road war weder Polizei noch Armee zu sehen. Die Demonstranten hatten sich
       auf Bast- und Plastikmatten auf den mehrspurigen Straßen niedergelassen.
       Mitten auf den Kreuzungen waren riesige Bühnen aufgebaut. Aus den
       Lautsprechern dröhnte am Morgen zunächst Volksmusik. Die Demonstranten
       klatschten im Rhythmus mit.
       
       Suthep hat die Blockade der Hauptstadt angekündigt, bis die Regierung
       zurücktritt und die Wahlen am 2. Februar abgesagt sind. Er wirft der
       Familie von Regierungschefin Yingluck Shinawatra Plünderung der
       Staatsressourcen vor. „Reformen vor Wahlen“ ist ein Motto der Demonstranten
       - eine Regierung aus ungewählten Technokraten soll für ein, zwei Jahre
       regieren und politische Reformen durchsetzen.
       
       Viele Straßen waren am Morgen wie ausgestorben. Firmen in der Innenstadt
       organisierten, wenn möglich, dass Angestellten von zu Hause arbeiteten.
       Andere gaben Mitarbeitern frei. Viele kamen mit der Hochbahn BTS und die
       U-Bahn MRT in die Stadt. Die Betreiber hatten zahlreiche zusätzliche Züge
       im Einsatz. Die Tourismusbehörde (TAT) richtete an mehreren Stationen
       Informationstische für Touristen ein. Die Bahnverbindung zum Flughafen
       blieb geöffnet.
       
       13 Jan 2014
       
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