# taz.de -- Hamburger Sonntagsfrage: SPD verliert und Scholz gewinnt
       
       > Würde am Sonntag gewählt, müsste sich die Hamburger SPD einen
       > Koalitionspartner suchen. Die Befragten wünschen sich Rot-Grün – und
       > Bürgermeister Olaf Scholz.
       
 (IMG) Bild: "Berührt" von der großen Zustimmung zu seiner Amtsführung: Bürgermeister Olaf Scholz.
       
       HAMBURG taz | So hören sich Sieger an: „Die große Zustimmung zu meiner
       Amtsführung berührt mich.“ So reagierte Olaf Scholz (SPD) auf die
       Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap zur
       politischen Stimmung in Hamburg.
       
       Kein Wort verlor der Bürgermeister und SPD-Parteichef über das nicht so
       brillante Ergebnis seiner Partei. Die „stürmischen Zeiten“, in denen die
       Umfrage gemacht wurde, hat die SPD aber nicht so gut überstanden wie ihr
       Chef. Die Partei verlor neun Prozent im Vergleich zu einer Umfrage des
       Instituts vor einem Jahr und könnte, wären jetzt Bürgerschaftswahlen, nicht
       mehr allein regieren.
       
       „Ein insgesamt sehr ordentliches Zwischenergebnis“ befand SPD-Fraktionschef
       Andreas Dressel und wies darauf hin, dass seine Partei laut Umfrage bei den
       bevorstehenden Europa- und Bezirkswahlen weit vor der CDU liegen würde.
       
       Von den Verlusten der SPD profitieren CDU (25%) und Linke (9%), die jeweils
       um fünf Prozent zulegen. Während die FDP von drei auf fünf Prozent
       klettert, büßen die Grünen (13%) zwar ein Pünktchen ein, könnten aber als
       Regierungspartner gebraucht werden. So waren Parteichefin Katharina
       Fegebank und Fraktionschef Jens Kerstan zwar enttäuscht vom grünen Wert,
       doch erfreut, „dass die absolute Mehrheit der SPD gebrochen ist“.
       
       Für Rot-Grün sprach sich auch die Mehrheit der Befragten aus: 55 Prozent
       wünschen sich ein solches Bündnis. Nur an zweiter Stelle (47%) rangiert
       eine SPD-Alleinregierung, weit abgeschlagen mit jeweils 28 Prozent folgen
       die Farbkombinationen Rot-Rot und Schwarz-Grün, die jeweils von 69 Prozent
       der Befragten abgelehnt werden. Ganz am Ende der Beliebtheitsskala rangiert
       eine sozial-liberale Koaltion.
       
       Würde der Bürgermeister direkt gewählt, könnte sich die SPD den Luxus
       erlauben, nur die CDU-Anhänger abstimmen zu lassen: Von ihnen würden 50
       Prozent für Scholz votieren, aber gerade mal 31 Prozent für den eigenen
       Kandidaten, Dietrich Wersich. Sollten alle Wahlberechtigten mitwählen, sähe
       das Ergebnis mit 69:13 Prozent für Scholz noch überzeugender aus.
       
       15 Jan 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marco Carini
       
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