# taz.de -- Nach den schweren Ausschreitungen: Lage in der Ukraine angespannt
       
       > Die Opposition spaltet sich in Militante und Moderate, derweil will
       > Präsident Janukowitsch mit Oppositionsführer Klitschko sprechen. Die USA
       > lasten ihm die Krawalle an.
       
 (IMG) Bild: Auch Oppositionsführer Vitali Klitschko ist am Sonntag in die Krawalle geraten.
       
       KIEW dpa/rtr | Nach den schweren Zusammenstößen von ukrainischen
       Regierungsgegnern mit der Polizei in Kiew ist die Lage in der
       Ex-Sowjetrepublik weiter gespannt. Dutzende gewaltbereite Oppositionelle
       hielten am Montag weiter die Stellung am Dynamo-Stadion im Zentrum von
       Kiew.
       
       Oppositionsführer Vitali Klitschko erklärte am Sonntagabend, Janukowitsch
       habe der Bildung einer Kommission zur Lösung der Krise noch am Montag
       zugestimmt. Eine Sprecherin Klitschkos hatte bekanntgegeben, dass sich
       Janukowitsch zu einem sofortigen Treffen mit Klitschko bereiterklärt hatte.
       
       Bei den seit Sonntag andauernden Ausschreitungen wurden mehr als 70
       Milizionäre verletzt, wie das Innenministerium in Kiew mitteilte. Rund 50
       Angehörige der Sicherheitskräfte wurden in Krankenhäusern behandelt.
       Radikale Kräfte der Opposition waren mit Holzknüppeln und Brandsätzen gegen
       die Miliz vorgegangen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas,
       Blendgranaten und Wasserwerfer ein.
       
       Zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Sicherheitskräfte gerieten in Brand.
       Klitschko sowie der prominente Oppositionspolitiker Arseni Jazenjuk riefen
       ihre Anhänger zur Ruhe auf. Sie warnten vor Blutvergießen und forderten
       friedliche Verhandlungen für einen Ausweg aus der Krise.
       
       Nach den Massenprotesten am Sonntag mit bis zu 100.000 Teilnehmern hatten
       sich tausend Unzufriedene von der Kundgebung abgesetzt und versucht, das
       Regierungsviertel zu stürmen. Sie warfen den Oppositionsführern einen zu
       weichen Kurs gegen Janukowitsch vor. Es gab mehr als zehn Festnahmen.
       
       ## USA schließt Sanktioen nicht aus
       
       Die US-Regierung hat sich über die jüngsten Zusammenstöße in der
       ukrainischen Hauptstadt Kiew tief besorgt geäußert. Beide Seiten müssten
       zur Deeskalation beitragen, erklärte die Sprecherin Nationalen
       Sicherheitsrates, Caitlin Hayden, am Sonntag in Washington. Für die
       Spannungen sei die ukrainische Regierung verantwortlich, die nicht auf die
       Klagen ihrer Bürger reagiere und friedliche Demonstranten kriminalisiere.
       Als Reaktion auf die Gewalt schloss Hayden auch Sanktionen nicht aus.
       
       Die Ukraine wird seit zwei Monaten von Protesten erschüttert. Hintergrund
       ist die Abkehr der ukrainischen Führung von einer Annäherung an die
       Europäische Union und die neue Hinwendung zum Nachbarn Russland.
       
       20 Jan 2014
       
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