# taz.de -- Lesung in Hannover abgesagt: Jakob Augstein sabotiert
       
       > Der Autor und „Freitag“-Chef lässt seinen Auftritt an der
       > Leibniz-Universität kurzfristig platzen. Zuvor waren
       > Antisemitismus-Vorwürfe laut geworden.
       
 (IMG) Bild: Kommt nicht nach Hannover: Jakob Augstein hat einen Auftritt kurzfristig abgesagt.
       
       HAMBURG taz | Eigentlich hätte er am Montag im „Literarischen Salon“ der
       Universität auftreten sollen: Im Gespräch mit Jens Meyer-Kovac wollte der
       Autor, Spiegel Online-Kolumnist und Herausgeber des Freitag Jakob Augstein
       sein jüngstes Buch „Sabotage“ vorstellen. An dem Termin war zuletzt jedoch
       erhebliche Kritik geäußert worden – bis hin zum nicht erstmals erhobenen
       Vorwurf des Antisemitismus. Am Freitag dann sagte Augstein den lange
       geplanten Ausflug nach Hannover ab.
       
       Auf ihrer [1][Internetseite] bedauerten die Veranstalter, dass es dazu
       gekommen ist: "Noch bedauerlicher" sei es, dass es im Vorfeld "nur eine
       unangebrachte Debatte" gegeben habe. "Das tut uns besonders für unser
       Publikum leid." Bereits erworbene Karten für den Salon könnten zurück
       gegeben werden, heißt es weiter.
       
       Wie die Hannoversche Allgemeine berichtete, hatte das angekündigte
       Gastspiel in Hochschulkreisen für Diskussionen gesorgt. Im "Conti-Hochhaus"
       der Uni seien kritische Plakate aufgehängt worden. Auch im Internet findet
       sich seit gut zwei Wochen ein [2][Aufruf], Augstein eine "Absage" zu
       erteilen. Ihren Protest hatte auch das "Junge Forum" der
       Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hannover bekundet: In einem [3][Antrag]
       an die studentische Vollversammlung, erklärte die Gruppe, der Literarische
       Salon dürfe "nicht als Bühne für Antisemiten genutzt werden".
       
       Augstein ist in der Vergangenheit wiederholt wegen Äußerungen zum Staat
       Israel und dem nahost-Konflikt kritisiert worden, Unter anderem gestützt
       auf entsprechende [4][Äußerungen] des Publizisten Henryk M. Broder, setzte
       ihn das Simon Wiesenthal Center in Los Angeles Ende 2012 auf die Liste der
       "Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs" für das entsprechende Jahr.
       
       Zu einer Störung und kleineren Handgreiflichkeiten war es zuletzt bei einem
       Auftritt Augsteins im Kotober 2013 in Göttingen gekommen: Damals
       protestierte ein Arbeitskreis „Ohne Zweifel antisemitisch – Kritik an
       Augstein“ gegen seine Lesung beim "Literarischen Herbst in der
       Universitätsstadt.
       
       Die Verantwortlichen des Literarischen Salons in Hannover erklärten, sie
       wiesen die gegen den Geladenen erhobenen Vorwürfe zurück. Augsteins Recht
       auf freie Meinungsäußerung hatte jüngst auch Broders Welt-Kollege Alan
       Posener [5][unterstrichen].
       
       24 Jan 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.literarischer-salon.de/programm/2014-01-27.html
 (DIR) [2] http://www.imzweifelantisemit.tk/
 (DIR) [3] http://www.asta-hannover.de/wp-content/uploads/2013/11/Beschlussvorlage_DieGrenzenDerGastfreundschaft.pdf
 (DIR) [4] http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/ein_lupenreiner_antisemit_eine_antisemitische_dreckschleuder/
 (DIR) [5] http://www.welt.de/kultur/article124078473/Jakob-Augstein-der-Saboteur-wird-sabotiert.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Alexander Diehl
       
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