# taz.de -- Berlinale Staralbum: Mélanie Laurent: Die Stilikone
       
       > Mélanie Laurent ist Festivalprofi, trotzdem scheint ihre Lust an der
       > Pointe immer wieder durch. Kann jemand, der so blendend aussieht, auch
       > noch Talent haben?
       
 (IMG) Bild: Stilsicher wie immer: Laurent bei der Präsentation von „Aloft“.
       
       Ihr erstes Treffen mit Schauspielpartner Cillian Murphy beschreibt Mélanie
       Laurent so: „Hi! – „Hi!“ – „Let’s have sex.“ Auf Anhieb musste Intimität
       zwischen den beiden Darstellern entstehen, wovon der Film profitiert habe.
       
       „Es war gut, so anzufangen“, sagt Laurent bei der Pressekonferenz zu
       Claudia Llosas rätselhaft-naturmystischem Wettbewerbsbeitrag „Aloft“. 2009
       hatte die Nichte des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa für
       „Eine Perle Ewigkeit“ den Goldenen Bären gewonnen.
       
       Auch Mélanie Laurent ist Festivalprofi: Im vergangenen Jahr stellte sie in
       Berlin die Bestsellerverfilmung „Nachtzug nach Lissabon“ vor, 2011
       moderierte sie die Auftaktzeremonie der Filmfestspiele von Cannes. Man kann
       sich die 30-Jährige mit dem mädchenhaft-natürlichen Lächeln ohne Probleme
       als charmante und humorvolle Gastgeberin vorstellen. Auch wenn sie während
       der Pressekonferenz viel Zeit hat, ihre Hände zu betrachten, den Kopf in
       selbige zu legen, um dann wieder die Arme zu verschränken, scheint doch
       ihre Lust an der Pointe immer wieder durch.
       
       „Warst du auch schwanger?“, fragt sie etwa den Kollegen William Shimell,
       als er Fragen nach den Heilkräften der Natur beantwortet. Laurent, damals
       im dritten Monat schwanger, habe während der Dreharbeiten am Polarkreis
       „keinerlei Übelkeitsgefühle“ verspürt, „danach aber wieder“.
       
       Dabei ist ihr Privatleben ein Tabu: Weder gibt Laurent den Namen ihres
       Freundes preis, eines Technikers, den sie bei Dreharbeiten kennengelernt
       haben soll, noch ob sie ihn geheiratet hat. Der Name ihres Ende September
       geborenen Sohnes ist trotzdem bekannt: Léo.
       
       ## Hipster aus Paris
       
       Im weißen Bustierkleid mit durchscheinender weißer Bluse wird Laurent bei
       der Berlinale ihrem Ruf als Stilikone mal wieder gerecht. Sie ist ein
       Hipster aus Paris, der sich für Mode und Musik, aber auch die Rettung der
       Welt interessiert. Laurent ist Botschafterin für eine Klimakampagne des
       früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan.
       
       Sie scheint sich also Mühe zu geben, ein guter Mensch zu sein – ob sie auch
       eine gute Schauspielerin ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Das
       ist wohl das Los, wenn man so blendend aussieht und so sympathisch
       rüberkommt wie Laurent. Die kann doch nicht auch noch Talent haben, denken
       da manche unweigerlich – weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Man
       hätte Laurent einen besseren Film gewünscht, um ihre Kritiker zu
       widerlegen.
       
       13 Feb 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) David Denk
       
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