# taz.de -- Neue Funktion bei WhatsApp geplant: Reden statt Tippen
       
       > Nutzer von WhatsApp soll bald kostenlos miteinander telefonieren können.
       > Gründer Koum scherzte am Montag über die Übernahme durch Facebook.
       
 (IMG) Bild: Ob damit auch Whatsapp funktioniert? Gründer Jan Koum am Montag in Barcelona mit einem Uralt-Handy.
       
       BARCELONA dpa/afp | WhatsApp-Nutzer werden über den Dienst bald auch
       telefonieren können. Bis Ende des Jahres solle die App eine Sprachfunktion
       bekommen, kündigte WhatsApp-Mitgründer Jan Koum am Montag auf der
       Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona an. Doch sonst werde
       nach dem spektakulären Verkauf der Firma an Facebook alles bleiben wie es
       ist, versicherte Koum. „Ich denke, die grundsätzliche Botschaft ist, dass
       sich unsere Pläne nicht ändern.“
       
       In Deutschland wird WhatsApp künftig damit auch als Mobilfunkanbieter
       auftreten. Der Netzbetreiber E-Plus teilte am Montag in Düsseldorf mit,
       dass dazu eine Vereinbarung mit dem US-Unternehmen geschlossen worden sei.
       Bereits im Frühjahr werde unter der Marke WhatsApp ein Mobilfunkangebot auf
       den Markt kommen. Die Technik dahinter komme von E-Plus. Für das
       Düsseldorfer Unternehmen biete sich mit der Kooperation die Gelegenheit,
       „eine überaus datenaffine Kundengruppe“ zu erschließen. E-Plus richte sein
       Geschäft schon jetzt verstärkt auf mobiles Internet aus.
       
       Facebook kündigte vergangene Woche den Kauf des Kurznachrichten-Dienstes
       für insgesamt 19 Milliarden Dollar an. „Letzte Woche habe ich eine
       Facebook-Freundschaftsanfrage angenommen“, scherzte Koum. Er betonte, dass
       WhatsApp weiterhin unabhängig arbeiten werde. „Die Partnerschaft von Mark
       (Zuckerberg) und mir wäre nicht zustande gekommen, wenn wir uns nicht bei
       der Vision für das Produkt einig wären“, sagte er. Die App solle einfach
       gestaltet bleiben.
       
       Sorgen um den Schutz von Nutzerdaten versuchte Koum zu zerstreuen. „Als
       Firma wollen wir so wenig wie möglich über unsere Nutzer wissen“,
       wiederholte er frühere Beteuerungen. Auf die Frage, was Facebook von dem
       Kauf habe, verwies Koum auf die hohen Nutzerzahlen von WhatsApp. Der Dienst
       habe inzwischen 465 Millionen Nutzer pro Monat. Vergangene Woche war noch
       von rund 450 Millionen die Rede. „Unser Ziel ist es, dass jeder
       Smartphone-Kunde WhatsApp nutzt.“ Die Anzahl der Nutzer aus Indien,
       Brasilien und Russland nehme derzeit stark zu.
       
       „Unsere Mission ist es, sicherzustellen, dass Menschen einfach
       kommunizieren können, egal wo sie sind“, sagte Koum. Dazu solle auch die
       neue Telefon-Funktion dienen. Mit der Sprachfunktion macht WhatsApp
       etablieren Telekom-Konzernen und Online-Diensten wie Skype Konkurrenz. In
       Deutschland soll es ein Mobilfunk-Angebot in Zusammenarbeit mit E-Plus
       geben, sagte Koum.
       
       Anwendungen wie WhatsApp dienen vielen Menschen als Ersatz für SMS. Ein
       ähnlicher Dienst aus Südkorea namens Kakao wird von 93 Prozent der dortigen
       Smartphone-Besitzer genutzt, sagte Kakao-Chef Sirgoo Lee in Barcelona.
       Insgesamt nutzten 130 Millionen Menschen Kakao.
       
       24 Feb 2014
       
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