# taz.de -- Gelöschtes iPhone-Spiel „Flappy Bird“: Kein Frieden für den Erfinder
       
       > Dong Nguyen löschte sein beliebtes Spiel „Flappy Bird“ um wieder Ruhe zu
       > haben. Nun haben Fans eine Journalistin auf die Suche nach ihm geschickt.
       
 (IMG) Bild: Zweistellige Punktzahl? Gratulation
       
       BERLIN taz | „Das Spiel hat mein einfaches Leben zerstört“, schreibt Dong
       Nguyen am 8. Februar [1][auf Twitter]. „Also hasse ich es.“ Das war noch um
       7 Uhr morgens, am Nachmittag [2][verkündete er]: „In 22 Stunden nehme ich
       'Flappy Bird' runter. Ich halte das nicht mehr aus.“ Und damit verschwand
       das Spiel, das sich wenige Wochen zuvor an die Spitze des Apple-Store
       gearbeitet hatte. Das Spiel spielten zuletzt wohl 50 Millionen Menschen.
       
       Worum es wirklich dabei ging, bleibt mysteriös. Seitdem hat sich Dong
       Nguyen kaum noch zu Wort gemeldet: In [3][einem Interview] sagte er, ihn
       habe der Suchtfaktor seines Spieles gestört. Es gibt die These, seine
       Aktion sei [4][nur ein PR-Stunt] oder er komme damit einer Klage zuvor,
       weil [5][das Spiel von ihm nur kopiert worden sei]. Oder es kann wirklich
       sein, dass ihn die plötzliche Beliebtheit gestört hat.
       
       Klar ist aber: „Flappy Bird“ hat auch nach seinem Verschwinden noch immer
       viele, viele Fans. Sie alle haben das Smartphone-Spiel gespielt, bei dem
       man einen Vogel durch Antippen des Bildschirms durch Rohrpaare, die von
       oben und unten in den Bildschirm ragen, steuert. Wird ein Paar erfolgreich
       passiert, gibt es einen Punkt.
       
       Die ruckeligen Bewegungen des Vogels und die kleinen Rohröffnungen machen
       das Ganze [6][unheimlich schwierig]. Und genau deshalb macht es wohl so
       süchtig: Man kann Stunden damit verbringen, auch nur eine einstellige
       Punktzahl zu erreichen.
       
       ## Täglich 50.000 Dollar
       
       Als Nguyen das Spiel zurückzog, war er schon reich. Einem Bericht zufolge
       soll er mit Werbung auf „Flappy Bird“ [7][täglich 50.000 Dollar] verdient
       haben – eine Zahl, die er [8][nicht bestätigte]. „Es ist aber auf jeden
       Fall eine ganze Menge,“ gab er preis. Kurz nachdem „Flappy Bird“ aus dem
       Netz verschwunden war, explodierten die Preise für Handys, auf denen das
       Spiel schon installiert war, und im Netz begann die Suche nach [9][einem
       würdigen Nachfolger].
       
       Es startete auch die Suche nach Dong Nguyen. Warum zog er das Spiel zurück,
       mit dem er noch mehr Profit hätte machen können als er schon anhäufen
       konnte? „Was er getan hat, erinnert mich an etwas, das ein buddhistischer
       Lehrer in Hanoi mir mal sagte: 'Du wirst nie dein Eigentum besitzen. Es
       wird am Ende immer dich besitzen“, schreibt die Technik-Journalistin
       [10][Kim-Mai Cutler].
       
       Auf der Crowdfunding-Plattform „Crowdtilt“ [11][sammelte sie Geld] um
       Nguyen in Hanoi aufzusuchen und ihn zu seiner Entscheidung zu befragen. Ein
       Experiment mit Journalismus und Crowdfunding soll das sein, schreibt sie.
       Das Geld ist inzwischen zusammengekommen.
       
       Und Dong Nguyen? „Lasst mich in Frieden“, [12][schrieb er vor wenigen
       Wochen]. Das wird wohl nichts.
       
       1 Mar 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://twitter.com/dongatory/status/432095426854912000
 (DIR) [2] http://twitter.com/dongatory/status/432227971173068800
 (DIR) [3] http://www.forbes.com/sites/lananhnguyen/2014/02/11/exclusive-flappy-bird-creator-dong-nguyen-says-app-gone-forever-because-it-was-an-addictive-product/
 (DIR) [4] http://www.usatoday.com/story/tech/gaming/2014/02/10/flappy-bird-auction/5358289/
 (DIR) [5] http://www.pocketgamer.co.uk/r/Android/Piou+Piou+against+cactus/news.asp?c=57203
 (DIR) [6] http://www.huffingtonpost.co.uk/2014/01/29/flappy-bird-tips_n_4686221.html
 (DIR) [7] http://www.theverge.com/2014/2/5/5383708/flappy-bird-revenue-50-k-per-day-dong-nguyen-interview
 (DIR) [8] http://www.forbes.com/sites/lananhnguyen/2014/02/11/exclusive-flappy-bird-creator-dong-nguyen-says-app-gone-forever-because-it-was-an-addictive-product/
 (DIR) [9] http://reviews.cnet.com/8301-19512_7-57618742-233/the-search-for-an-awesome-flappy-bird-replacement/
 (DIR) [10] http://techcrunch.com/author/kim-mai-cutler/
 (DIR) [11] http://www.crowdtilt.com/campaigns/the-great-techcrunch-flappy-bird-hunt
 (DIR) [12] http://twitter.com/dongatory/status/430756876582535168
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lalon Sander
       
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