# taz.de -- Mobilität von morgen: Volkswagen unter Strom
       
       > VW präsentiert in Berlin neue Elektromodelle und gute Geschäftszahlen.
       > Sorgen bereitet dem Konzern aber die Ukrainekrise und mögliche
       > Sanktionen.
       
 (IMG) Bild: Der E-Golf, aufgereiht in Berlin.
       
       BERLIN taz | Die Elektromobilität im Fernblick, die Ukrainekrise direkt vor
       den Augen – vor diesem Hintergrund präsentierte der größte Autokonzern
       Europas am Donnerstag auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens
       Berlin-Tempelhof seine Jahresbilanz. Trotz guter Absatzzahlen und passabler
       Geschäftsaussichten – die Ukrainekrise bereitet dem Konzern ernste Sorgen.
       
       Volkswagen verfolge die Entwicklung genau und stehe in ständigem Kontakt
       mit den zuständigen Stellen der Bundesregierung, sagte VW-Chef Martin
       Winterkorn. „Wir hoffen natürlich wie alle, dass sich das Ganze
       stabilisiert und wir bald eine friedliche Lösung haben.“ Noch hielten sich
       die Auswirkungen der Krise auf das VW-Geschäft in Grenzen, aber wenn sich
       der Konflikt verschärfe, könne es kritisch werden.
       
       Die hohen Wechselkursschwankungen beim Rubel angesichts der Krise wirkten
       sich bereits auf die Geschäftszahlen aus, sagte VW-Finanzvorstand Hans
       Dieter Pötsch. Pötsch lobte die Haltung der Bundesregierung als besonnen.
       „Es ist wertvoll, wenn von möglichst vielen Seiten versucht wird, die
       Situation zu deeskalieren.“
       
       Die EU hat bereits angekündigt, weitere Sanktionen gegen Russland zu
       verhängen, sollte das Land nicht einlenken. Davor warnte die russische
       Regierung am Donnerstag. Strafmaßnahmen gegen Russland würden wie ein
       „Bumerang“ zurückschlagen, teilte Vizeregierungschef Dmitri Rogosin mit.
       Die russische Industrie werde dadurch nur gezwungen, noch besser zu werden
       und ohne ausländische Produkte auszukommen.
       
       Noch im November vergangenen Jahres hatte Winterkorn Russland „als
       strategischen Wachstumsmarkt Nummer eins in Europa“ bezeichnet. Seit 2006
       habe VW bereits 1,3 Milliarden Euro in die lokale russische Produktion
       gesteckt; bis 2018 sollen es weitere 1,2 Milliarden Euro werden. Seit 2007
       ist VW mit seinem Werk Kaluga in der Nähe von Moskau mit einer eigenen
       Produktion in Russland vertreten. Im abgelaufenen Jahr lieferte der Konzern
       in Russland 287.000 Fahrzeuge aus, im Vorjahr waren es noch 302.000.
       
       Weltweit hat VW im vergangenen Jahr 9,73 Millionen Autos ausgeliefert, das
       waren 4,9 Prozent mehr als im Jahr 2012. Der Gewinn stieg von 11,5 auf 11,7
       Milliarden Euro.
       
       ## Neue Elektroautos
       
       In Berlin präsentierte Volkswagen auch die Flotte seiner Elektromodelle der
       Kernmarke VW – darunter auch der Golf GTE, den es erstmals als
       Plug-in-Hybrid gibt. Dieses Fahrzeug verfügt sowohl über einen Elektro- als
       auch über einen Benzinmotor. Im Elektrobetrieb soll eine Reichweite von 50
       Kilometer zu schaffen sein – für die meisten Alltagsfahrten genug.
       
       Den Golf, nach Absatzzahlen das Lieblingsmodell der Deutschen, gibt es auch
       in einer reinen Elektroversion; er kostet allerdings etwa doppelt so viel
       wie einer mit Verbrennungsmotor. Zudem steht und fällt der Umweltnutzen von
       Elektrofahrzeugen mit der Frage, ob der verbrauchte Strom ökologisch oder
       mit fossilen oder atomaren Brennstoffen erzeugt wurde.
       
       13 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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