# taz.de -- Datensicherheit auf dem Handy: Ein Schloss fürs Smartphone
       
       > Es tut sich was auf dem Markt der verschlüsselten mobilen Telefonie. Doch
       > nicht nur die Preis-, auch die Qualitätsunterschiede sind groß.
       
 (IMG) Bild: Manche Bilder sollte ein Handy wirklich dringend verschlüsseln.
       
       BERLIN taz | Als bekannt wurde, dass US-Geheimdienste auch Bundeskanzlerin
       Angela Merkel abgehört haben, beeilte man sich bei Secusmart zu erklären:
       Das muss ihr privates Telefon gewesen sein.
       
       Das Blackberry, das das Unternehmen mit der selbst entwickelten Secusuite
       aufgerüstet hat, getestet und für sicher befunden vom Bundesamt für
       Sicherheit in der Informationstechnik, sei jedenfalls nicht abhörbar. Ganz
       sicher.
       
       Merkel, diverse Bundesminister, Unternehmen und alle, die sich die rund
       2.000 Euro leisten können, bekommen dafür ein Zwei-in-eins-Gerät: Nutzer
       können umschalten zwischen einem geschäftlichen und einem persönlichen
       Modus.
       
       Um die verschlüsselte Kommunikation zu nutzen, muss auch der
       Gesprächspartner ein Gerät mit dem sogenannten SNS-Standard verwenden – das
       sind vor allem andere hochpreisige Geräte von Unternehmen wie der Telekom
       und Rohde & Schwarz SIT.
       
       ## Verschlüsselung ist nicht nur kostenpflichtig, sondern teuer
       
       Während sich Secusmart mit seiner Lösung eher an Geschäftskunden richtet,
       setzen die Macher des Blackphone auf private Anwender. Hinter dem Telefon
       stecken das spanische Unternehmen Geeksphone und die US-Firma Silent
       Circle. Sie ist als einer von zwei US-Anbietern bekannt geworden, die im
       vergangenen Jahr ihre E-Mail-Dienste schlossen – aus Angst, zur Herausgabe
       von Kundendaten gezwungen zu werden.
       
       Silent Circle liefert die Software für die verschlüsselte Kommunikation mit
       dem Telefon. Das Gerät ist deutlich günstiger als die anderer Anbieter auf
       dem Markt, ein Telefon kostet umgerechnet rund 550 Euro. Mit ihm kann man
       nicht nur mit anderen Blackphone-Besitzern, sondern auch mit Nutzern der
       Silent-Circle-App verschlüsselt telefonieren.
       
       Der Nachteil: Die Apps von Silent Circle haben eine Laufzeit von zwei
       Jahren. Wer danach weiter verschlüsselt kommunizieren will, muss das Abo
       kostenpflichtig verlängern. Ausgeliefert werden sollen die Geräte im Juni.
       
       ## Der Chaos Computer Club mischt auch mit
       
       Eine Art Urgestein der mobilen verschlüsselten Telefonie ist das
       Cryptophone. Seit 2003 verkauft die GSMK ihr Mobiltelefon mit
       Sprachverschlüsselung. Entstanden ist das Unternehmen im Umfeld des Chaos
       Computer Clubs, und das merkt man dem Produkt auch an: Statt einem einzigen
       Verschlüsselungsmechanismus hat der Hersteller gleich zwei eingebaut. Dafür
       sollen eventuell mitgeschnittene Telefonate auch in 20 Jahren noch
       unknackbar verschlüsselt sein.
       
       Genau wie beim Blackphone geht es hier nicht nur um Verschlüsselung von
       Anrufen und Nachrichten, sondern um ein komplettes Konzept von
       Privatsphäre. So erlaubt das modifizierte Android bei beiden Geräten,
       einzelnen Apps Rechte zu entziehen. Dann darf etwa die App der Deutschen
       Bahn nicht mehr auf die Kontakte zugreifen.
       
       Den Code der Software hat das Unternehmen veröffentlicht, so dass sich mit
       entsprechenden Kenntnissen überprüfen lässt, ob auch wirklich keine Fehler
       oder Hintertürchen eingebaut sind. Den Nutzern muss die Privatsphäre etwas
       wert sein: 3.500 Euro kosten zwei Telefone.
       
       17 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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