# taz.de -- Protest gegen Atomkraft: Greenpeace besetzt AKW Fessenheim
       
       > Das Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim ist seit Jahren Ziel von
       > Protesten. Nun sind rund 60 Greenpeace-Aktivisten auf das Gelände
       > gelangt.
       
 (IMG) Bild: Sieht doch ganz sicher aus, das AKW Fessenheim
       
       PARIS taz | Rund 60 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace ist
       es am Dienstagmorgen gelungen, auf das Gelände des Atomkraftwerks
       Fessenheim zu gelangen. Auf einem der beiden Kühltürme haben sie ein
       Spruchband mit der Aufschrift „Stop risking Europe“ angebracht. Nach
       Angaben der Organisation sind Aktivisten auch in andere Teile der Anlage
       vorgedrungen, was Fragen zur Sicherheit aufwirft.
       
       Vor acht Uhr waren nach Angaben des Innenministeriums zwanzig Demonstranten
       von der Polizei festgenommen worden. 15 weitere befanden sich dagegen noch
       auf dem Reaktordach. Mit ihrer spektakulären Aktion wollten die
       Greenpeace-Aktivisten, die 14 verschiedenen Nationalitäten angehören, im
       Vorfeld eines EU-Energiegipfels gegen die Atomkraft demonstrieren.
       
       In einem Communiqué fordert Greenpeace den französischen Staatspräsidenten
       François Hollande und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel auf, in ihren
       Staaten und der übrigen EU, „gestützt auf die erneuerbaren Energien, (eine)
       wahre Wende ohne atomare Risiken“ einzuleiten.
       
       Das AKW Fessenheim im Elsass ist seit 37 Jahren in Betrieb und Frankreichs
       älteste noch laufende Kernenergieanlage. Mehrfach haben Atomkraftgegner aus
       der direkt benachbarten Nordwestschweiz, gestützt auf Expertenberichte, vor
       Erdbeben- und Überschwemmungsrisiken gewarnt. Hollande hatte die
       Stilllegung von Fessenheim noch vor Ende seines Amtszeit versprochen und
       bis 2025 eine Verminderung des Anteils der mit Atomkraft produzierten
       Elektrizität von heute 75 auf 50 Prozent angekündigt.
       
       Laut Greenpeace sind von den derzeit 151 Reaktoren in Europa 66 älter als
       30 Jahre, sieben sind bereits seit mehr als 40 Jahren in Betrieb. 40 Jahre
       gilt laut Greenpeace als Alter, ab dem ein zusätzliches und erhöhtes Risiko
       besteht. In Frankreich, wo mehr als ein Drittel aller europäischen
       Reaktoren steht, ist das Problem der Überalterung besonders gravierend:
       Rund 80 Prozent der dortigen AKWs erreichen in den nächsten 12 Jahren die
       Altersgrenze von 40 Jahren.
       
       18 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Rudolf Balmer
       
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