# taz.de -- Kartellamt erlaubt Deal mit Funke: Springer als Geldhaus
       
       > Damit der Programmzeitschriften-Verkauf klappt, sollen diese an den
       > Verlag Klambt gehen – bezahlt mit einem Darlehen von Springer.
       
 (IMG) Bild: „Hörzu“ und „Bild der Frau“ sollen bei Funke bleiben. „Funkuhr“ und „TV neu“ gehen wohl über zum Verlagshaus Klambt.
       
       BERLIN taz | Eines der größten Geschäfte auf dem deutschen Zeitungs- und
       Zeitschriftenmarkt steht kurz vor dem Abschluss. 920 Millionen Euro, so
       viel lässt sich die Funke Mediengruppe den [1][Kauf diverser
       Tageszeitungen, Frauenzeitschriften und Programmhefte] von Axel Springer
       kosten. Damit der Essener Verlag diese Summe überhaupt stemmen kann, war
       Springer großzügig: 660 Millionen sollen bei Vollzug des Geschäfts fließen,
       den Rest – immerhin 260 Millionen Euro – bekommt Funke als Darlehen vom
       Verkäufer selbst.
       
       Doch während die Übernahme der Zeitungen Hamburger Abendblatt und Berliner
       Morgenpost sowie der Frauenzeitschriften [2][recht flott vom
       Bundeskartellamt durchgewinkt wurde], hakte es bei den Programmheften
       Hörzu, Funkuhr, TV Digital und TV Neu. Denn Funke besitzt bereits zehn
       Programmzeitschriften. Die Kartellhüter befürchteten, dass durch die
       Übernahme ein Oligopol aus nur noch drei ernsthaften Konkurrenten (Bauer,
       Burda, Funke) in diesem Segment entstünde.
       
       Also wollte Funke mehrere Titel an die Mediengruppe Klambt weiterreichen.
       Dafür wollten Funke und Springer gemeinsam Klambt das nötige Geld leihen.
       [3][Das gefiel dem Kartellamt jedoch nicht], denn Funke hätte so weiter ein
       Durchgriffsrecht auf die Programmtitel gehabt.
       
       Nun könnte laut [4][Handelsblatt] eine Lösung gefunden worden sein:
       Springer allein leiht demnach Klambt drei Viertel der Kaufsumme, die die
       Wirtschaftszeitung auf 40 Millionen Euro für insgesamt acht Titel schätzt.
       30 Millionen würde sich Klambt demnach von Springer borgen. Funke gebe
       nichts dazu.
       
       ## „Auf Bedenken eingegangen“
       
       Bei den von Klambt zu erwerbenden Titeln soll es sich um die drei von
       Springer kommenden Zeitschriften Funkuhr, Bildwoche und TV neu sowie um die
       bisherigen Funke-Blätter TV 4 Wochen, TV 4x7, TV piccolino plus, Die 2 und
       Super TV handeln. Klambt, das sich bisher hauptsächlich um Garten-, Frauen-
       und Backtitel kümmert, würde aus dem Stand knapp 10 Prozent Marktanteil im
       Segment der Fernsehzeitschriften gewinnen.
       
       Das Bundeskartellamt hat bereits signalisiert, dem neuen Vorschlag
       zustimmen zu können: „Die beiden Verlagshäuser sind auf unsere Bedenken
       eingegangen“ und hätten an den entscheidenden Stellen nachgebessert,
       [5][teile Behördenchef Andreas Mundt mit]. Die endgültige Entscheidung soll
       bis Ende April fallen.
       
       31 Mar 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /!120651/
 (DIR) [2] /!128699/
 (DIR) [3] http://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2014/25_02_2014_Springer-Funke.html;jsessionid=6C9391B79B5C4433E8A9540892F70E17.1_cid378?nn=3591286
 (DIR) [4] http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/kartellamt-funke-kann-springer-blaetter-bald-uebernehmen/9689658.html
 (DIR) [5] http://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2014/31_03_2014_Funke-Springer_Programmzeitschriften.html?nn=3591286
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jürn Kruse
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Axel Springer
 (DIR) Funke Mediengruppe
 (DIR) Hörzu
 (DIR) Fernsehen
 (DIR) Funke Mediengruppe
 (DIR) Bundeskartellamt
 (DIR) Miriam Meckel
 (DIR) Medienvielfalt
 (DIR) Axel Springer
 (DIR) taz
 (DIR) Google
 (DIR) Hamburger Abendblatt
 (DIR) N24
 (DIR) Axel Springer
 (DIR) Axel Springer
 (DIR) Axel Springer
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Vertrag wird verlängert: „Welt“ liefert weiter an „Morgenpost“
       
       Doch kein Ende am 30. April: Die Funke-Zeitung bekommt noch bis August
       Inhalte von Springer und bestückt weiter den Berliner Lokalteil der „Welt“.
       
 (DIR) Kampf gegen Preisabsprachen: Kronzeugen erleichtern die Arbeit
       
       Bier, Milch und Schienen: Die Wettbewerbshüter vom Bundeskartellamt decken
       immer mehr Kartelle auf. Aber da wäre noch viel mehr drin.
       
 (DIR) Chefredakteurin der „Wirtschaftswoche“: Miriam Meckel wird Boss
       
       Die Medienwissenschaftlerin wird ab Oktober die Redaktion der
       „Wirtschaftswoche“ leiten. Sie ist die erste Frau auf diesem Posten.
       
 (DIR) Medienvielfalt: Springer-Flaggschiff ausgeflaggt
       
       Nach Kartellamt-Einwilligung gehört das „Hamburger Abendblatt“ fortan dem
       Essener Funke-Konzern. Die ehemalige Springer-Verlagszentrale verwaist
       zunehmend.
       
 (DIR) Springer gründet WeltN24 GmbH: Zu mir und zu meinen Bedingungen
       
       Axel Springer will die Welt-Gruppe und den Fernsehsender N24 im eigenen
       Haus zusammenführen. Die Mitarbeiter sollen in eine GmbH ausgelagert
       werden.
       
 (DIR) „Bild“-Chef Diekmann über taz-Geburtstag: „Sie verkaufen zu wenige Zeitungen“
       
       Kai Diekmann war einst einen Tag lang taz-Chef, ist Genossenschaftsmitglied
       und fragt sich, was aus dem Penis-Relief am Haus wird, wenn die taz
       umzieht.
       
 (DIR) Hauptversammlung bei Axel Springer: Immer onliner
       
       Springervorstand Mathias Döpfner stellt positive Jahresergebnisse des
       mächtigen Verlags vor. Er fürchtet jedoch die Marktdominanz von Google im
       Netz.
       
 (DIR) Norddeutscher Zeitungsmarkt im Umbruch: Was kommt nach Springer?
       
       Der Springer-Verlag zieht sich aus dem Norden zurück, die Funke-Gruppe
       übernimmt. Zugleich ist der Madsack-Konzern auf dem Vormarsch. Was ist von
       den Verlagen zu erwarten?
       
 (DIR) Springer übernimmt N24: Geld ist ja genug da
       
       Springer treibt mit der Übernahme von N24 den Umbau seiner Medienmarken
       weiter voran – weg vom bedruckten Papier hin zu digitalen Inhalten.
       
 (DIR) Bundeskartellamt zu Zeitungsverkäufen: „Funke der Frau“ kann kommen
       
       Das Kartellamt macht den Weg frei: Die Funke-Gruppe darf einige
       Springer-Blätter kaufen. Doch längst nicht jeder Teil des Verlagsdeals ist
       schon genehmigt.
       
 (DIR) Kommentar Springer-Zeitungsverkauf: Mit den besten Absichten
       
       Das Kartellamt will den Verkauf von Springer-Zeitungen and Funke genau
       prüfen. Das ist gut: Denn da könnte eine bedenklich große Marktmacht
       entstehen.
       
 (DIR) Axel Springer AG verkauft Zeitungen: Journalismus? Nicht mit uns
       
       Bei der Axel Springer AG gibt es keine Sentimentalitäten: Sie verkauft
       große Teile ihres Gedruckten. Das ist eine Warnung für den Rest der
       Branche.